Astronomie:Sternenhimmel Juli

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Im Juli fällt beim nächtlichen Blick in den Himmel die schwach funkelnde Konstellation Herkules auf. Es ist nicht das einzige Sternenbild, welches Lust auf die Geschichten der griechischen Mythologie macht.

Von Helmut Hornung

Sterne und Sternbilder: Die Konstellation Herkules, die jetzt hoch im Süden funkelt, besteht aus vielen, lichtschwachen Sternen und lässt sich am Großstadthimmel nicht leicht erkennen. Nach der griechischen Mythologie soll der Obergott Zeus den Herkules mit der Menschenfrau Alkmene gezeugt haben. Um dem Buben überirdische Kräfte zu verleihen, legte er ihn an die Brust seiner schlafenden Gemahlin Hera. Der Legende nach wachte diese davon auf und stieß das Baby von sich. Dabei spritzte Milch über den Himmel - die Milchstraße entstand. Als Herkules zu einem Mann herangewachsen war, belegte ihn Hera mit einem bösen Zauber, unter dessen Einfluss er seine Familie tötete. Zur Buße trat Herkules in den Dienst von König Eurystheus und erledigte für ihn zwölf Taten, die ihn berühmt machten. Östlich von Herkules leuchtet die kleine Leier mit der hellen Wega. Diese sowie die beiden Sterne Atair im Adler und Deneb im Schwan spannen das "Sommerdreieck" auf. Der Große Wagen prangt prominent im Nordwesten. Die etwa fünffache Verlängerung seiner Hinterachse führt zum Polarstern. Im Nordosten leuchten das Viereck des Pegasus und die Sternenkette der Königstochter Andromeda. Westlich davon lässt sich das "W" ihrer Mutter Kassiopeia nicht übersehen.

Sternenhimmel Richtung Norden (Foto: a)
Sternenhimmel Richtung Süden (Foto: a)

Planeten, Mond, Meteore: Nach Einbruch der Dunkelheit steht der Riesenplanet Jupiter - nahe Spika in der Jungfrau - schon recht weit im Südwesten. Saturn im Sternbild Schlangenträger beherrscht die südliche Himmelsbühne und geht erst Mitte der zweiten Nachthälfte unter. Mit seinem weit geöffneten Ringsystem bietet er im Fernrohr einen faszinierenden Anblick. Von den beiden Planeten, die zwischen uns und der Sonne kreisen, bleibt Merkur unsichtbar. Venus hingegen wandert vom Stier in die Zwillinge und strahlt prächtig am morgendlichen Firmament. Gegen vier Uhr am 20. Juli tritt tief über dem Osthorizont eine beeindruckende Konstellation ein: Die weiße Venus steht nahe dem rötlichen Stern Aldebaran, begleitet von der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes. Mars bleibt in diesem Monat unbeobachtbar.

Der Fahrplan des Mondes: Erstes Viertel war bereits am 1. Juli, Vollmond am 9., Letztes Viertel am 16., Neumond am 23. und erneut Erstes Viertel am 30. Juli. Um den 28. erreichen die Juli-Aquariden ihr Maximum, dann flitzen stündlich bis zu 25 Sternschnuppen über den Himmel. Am 3. Juli passiert die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn, 152 093 Millionen Kilometer trennen uns dann vom Tagesgestirn.

© SZ vom 03.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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