Niederlande:Viele Briefe und ein Todesfall

Herr Verboekend war schon lange tot, doch der Hausarzt hörte nicht auf, Post an den Verstorbenen zu schicken. Die Witwe wollte sich das nicht länger gefallen lassen - und griff zur Urne.

Eine erboste Witwe hat in den Niederlanden die Urne mit der Asche ihres Ehemanns in der Praxis seines früheren Hausarztes abgestellt.

Letzter Frieden, von Briefen gestört. (Foto: ag.ddp)

Ineke Verboekend aus der Gemeinde Hoogezand bei Groningen protestierte damit dagegen, dass auch sieben Monate nach dem Ableben ihres Gatten immer noch Briefe des Arztes an ihn verschickt wurden, obwohl der Mediziner über den Tod seines früheren Patienten informiert war.

Eine Witwe wird wütend

Das erste Schreiben - ein Aufruf, sich gegen Grippe impfen zu lassen - kam schon bald nach dem Herzstillstand des Mannes an. Das verbuchte die Witwe zunächst noch als Irrtum. Dann aber kamen weitere Schreiben, und sie wurde immer wütender.

"Schließlich platzte mir der Kragen", sagte sie nun Reportern.

Auslöser der spontanen Urnen-Aktion war ein Brief des Arztes mit dem Rat an Herrn Verboekend, er möge sich vorsichtshalber auf Osteoporose untersuchen lassen, eine häufige Alterserscheinung der Knochen.

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