Hofflohmarkt in Bad Tölz:Schnäppchenjagd unter Nachbarn

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Im Stadtgebiet von Bad Tölz veranstaltet der Bund Naturschutz erstmals einen Haus-, Hof und Garagenflohmarkt nach Wolfratshauser Vorbild. Mitmachen kann jeder - sofern er mit seinem Trödel auf privatem Grund bleibt.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Bad Tölz ist nicht gerade arm an Flohmärkten. Alle zwei Wochen ist der Moraltpark sonntags voller Stände mit Geschirr, Kleidern, Schuhen, Elektrogeräten aus dem vorigen Jahrhundert, oder auch Ölschinken mit wildromantischen Landschaften, die bei den Urgroßeltern noch überm Bett hingen. Hinzu kommt einmal im Jahr der Nachtflohmarkt, der sich vom Winzerer-Denkmal in der Marktstraße bis hinab zur Isarpromenade erstreckt. Mit Krusch und Krempel hat es in der Kurstadt heuer damit aber nicht sein Bewenden. Nach dem Vorbild von Wolfratshausen und München organisiert die Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) in Tölz erstmals einen Haus-, Hof- und Garagenflohmarkt, der am Samstag, 21. Oktober, von 10 bis 16 Uhr im gesamten Stadtgebiet stattfindet. Das sei eine "ganz tolle Idee", sagt Initiatorin und BN-Umweltbildungsreferentin Diana Meßmer. "Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die auch hier den Keller vollhaben, die den Dachboden vollhaben."

In Münchner Stadtvierteln gibt es diese Art organisierten Trödelverkaufs im Hinterhof schon länger, in Wolfratshausen hatte Stadträtin Ulrike Krischke (BVW) einen solchen Flohmarkt im vergangenen Jahr zum ersten Mal organisiert. Mit Erfolg, denn etwa 120 Hobby-Fieranten waren bei der Neuauflage vor drei Monaten mit von der Partie. Dieser Zuspruch animiert Diana Meßmer zu einer gleichartigen Veranstaltung in Tölz. In ihrem Wohngebiet hat sie mit Nachbarn über ihre Idee gesprochen und eine positive Resonanz erhalten. Feste Zusagen hat sie noch nicht, da wartet sie erst einmal die Veröffentlichungen in den Lokalzeitungen und auf der Homepage des BN ab. Wer Interesse habe, könne aber "schon mal im Keller aufräumen", sagt sie.

Die Konkurrenz durch den regelmäßigen Flohmarkt im Moraltpark fürchtet die Initiatorin nicht. Zum einen müsse man dort ja Standgebühren zahlen, zum anderen scheuten manch potenzielle Privatverkäufer den Aufwand, einen Tisch zu besorgen, ihre Waren ins Auto zu packen, aufzubauen und wieder abzubauen. Wer aber doch ein paar Sachen wie Bücher, Möbel, Kleidung, Sportartikel oder Spielzeug aus dem Haus und an den Kunden bringen möchte, könne auch nicht ganz alleine einen Garagenflohmarkt bestreiten.

Erlaubt ist der Verkauf lediglich auf privatem Grund, also im Garten, im Hof, in der Garage. Nicht jedoch auf öffentlichen Flächen, wozu auch die Gehsteige gehören. "Ich habe mit der Stadt gesprochen, es muss wirklich auf Privatgrund sein", sagt die Organisatorin vom Bund Naturschutz. Mietern rät sie, sich vorher mit dem Hausbesitzer abzusprechen. Der Flohmarkt soll im gesamten Tölzer Stadtgebiet stattfinden - von der Lettenholzsiedlung bis hinüber zum Kurviertel, von Ellbach bis hinunter zur Blombergstraße.

Alle könnten mitmachen, sagt Meßmer, "jeder kann entscheiden, wie er will". Vorrangig sei für den Bund Naturschutz indes nicht der gewerbliche Aspekt, sondern "der Umweltschutzgedanke, die nachbarschaftliche Begegnung und die Geselligkeit". Bei ihr werde es in der Straße Am Ried ein kleines Nachbarschaftsfest am Flohmarkttag geben, erzählt Meßner. "Wir backen Kuchen und treffen uns zum Kaffeetrinken. Man kann auch Biertische hinstellen, während man zusammen auf Kunden wartet."

Die Besucher erfahren einige Tage vor dem 21. Oktober auf der Homepage der BN, wo sie die diversen Stände finden können. Neben diesem Flohmarkt-Stadtplan sollen - wiederum angelehnt an das Vorbild Wolfratshausen- außerdem Luftballons die einzelnen Verkaufsorte kennzeichnen.

Wer mitmachen möchte, kann sich per E-Mail an bad-toelz@bund-naturschutz.de unter dem Betreff "Garagenflohmarkt" mit Namen, Adresse und Telefonnummer anmelden. Alle weiteren Informationen gibt es im Internet (www.bad-toelz.bund-naturschutz.de).

© SZ vom 10.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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