Wolfratshausen:Guter Rat für Asyl-Helfer

Lesezeit: 1 min

Der Wolfratshauser Dekanatsrat bereitet sich auf eine neue Aufgaben vor und hört dazu zwei Fachfrauen

Von Felicitas Amler, Wolfratshausen

Mit vier hilfsbereiten Frauen und 15 Asylbewerbern hat vor zweieinhalb Jahren alles angefangen. Inzwischen zählt man in der Stadt Wolfratshausen mehr als hundert Flüchtlinge, und der ehrenamtliche Helferkreis um die Sozialpädagogin Ines Lobenstein ist auf 70 Menschen angewachsen. Eine stolze Zwischenbilanz, die Lobenstein dem katholischen Dekanatsrat Wolfratshausen vorlegte. Der hatte für seine Vollversammlung in Aufkirchen das Thema "Asyl" als Schwerpunkt gewählt. Vorsitzende Hanna Beier sagte, es sei eine wichtige christliche Aufgabe, sich der Asylsuchenden anzunehmen.

Wie das am besten für beide Seiten geschehen kann, erläuterten Ines Lobenstein und Diana Eichmüller, ebenfalls Sozialpädagogin und Freiwilligen-Managerin. Eichmüller arbeitete heraus, wie wertvoll und bereichernd für den Einzelnen ehrenamtliche Flüchtlingshilfe ("Anstrengend, aber sehr schön") sein kann - wenn man seine Grenzen kennt und dafür sorgt, dass sie respektiert werden. Sie wies die Zuhörer auf amtliche Hilfen und die Notwendigkeit einer Haftpflichtversicherung für einen Helferkreis hin, sprach von der Notwendigkeit einer finanziellen Basis und ermunterte die potenziellen künftigen Ehrenamtlichen, Weiterbildungsangebote zu nutzen.

Lobenstein konnte konkret aus der Praxis berichten ("Es ist sehr anstrengend und macht wahnsinnig viel Spaß") und hatte greifbare Ratschläge. Denn der Wolfratshauser Helferkreis hat nicht nur eine eigene Internet-Seite entwickelt, sondern auch zwei umfassende Ratgeber-Flyer, einen für Asyl-Helfer und einen für Asylbewerber. Dieses Material kann sich jeder aus dem Internet herunterladen. Für die Mitglieder des Dekanatsrats ein wichtiger Hinweis, nicht zuletzt auch für die Vorsitzende Beier, die den Ickinger Helferkreis mitgründet.

Dekanatsratssprecherin Hanna Beier (Mitte) mit Diana Eichmüller (li.) und Ines Lobenstein. (Foto: Pöstges)

Wie wichtig die freiwillige Flüchtlingshilfe für die öffentliche Hand ist, machte Lobenstein mit einer Zahl deutlich: Der Wolfratshauser Kreis leistet ehrenamtlich im Schnitt 400 Stunden pro Woche. "Das könnte sich eine Stadt gar nicht leisten." Aus dem Publikum wurde sie gefragt, ob die Arbeit nicht am Ende "für die Katz'" sei, da ja nur ein ganz geringer Anteil der Bewerber Asyl erhalte. Lobenstein zögerte nicht lang mit ihrer Antwort: "Nix ist für die Katz'!" Den Menschen nicht zu helfen sei schließlich auch keine Lösung.

https://asylinwor.wordpress.com/

© SZ vom 17.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: