Werbefilm:Für ein besseres Image

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Bürgervereinigung empfindet Darstellung Wolfratshausens als ungerecht

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Dass Wolfratshausen kürzlich in den Medien als pars pro toto für das Aussterben des Einzelhandels in Innenstädten dargestellt wurde, findet die Bürgervereinigung Wolfratshausen (BVW) ungerecht. Im April hatte die Gruppierung daher eine Initiative beschlossen, um die Loisachstadt positiver darzustellen. Heraus kam ein Imagefilm, den der Medienunternehmer Stefan Eckardt im Auftrag der Stadt produziert hat. Das siebenminütige Video, das im Internet unter wor.tv zu sehen ist, zeigt Wolfratshausen als moderne, lebenswerte Stadt. Erfolgreiche Ladenbesitzer wie Ines Boodevaar kommen als positive Beispiele für eine funktionierende Altstadt zu Wort. "Wir haben einen Auftrag bekommen", berichtete Wirtschaftsreferent Helmut Forster bei der Monatsversammlung der BVW am Donnerstagabend in der Flößerei. Die Anwesenden lobten ihn und Bürgermeister Klaus Heilinglechner dafür, dass der Auftrag so schnell ausgeführt wurde.

Ende April hatte das bayerische Fernsehen einen Beitrag mit dem Titel "Ladensterben: Tristesse in Wolfratshausen" gesendet, in dem auch der Bürgermeister vorkommt. Der Autor habe ihm zugesichert, dass Wolfratshausen positiv dargestellt werde, berichtete Heilinglechner. Nach einer erbosten E-Mail habe ihm der Sender eine siebenminütige Live-Diskussion angeboten. Man habe aber Ladenbesitzer zu Wort kommen lassen wollen und daher den Imagefilm in Auftrag gegeben.

Die Gruppierung sprach auch darüber, was Wolfratshausen für den Handel in der Altstadt tun könne. Der Stadtmanager werde sich künftig dezidiert um den Einzelhandel bemühen, sagte Ulrike Krischke. Eine Bürgerin mahnte jedoch an, nicht zu viel in das neue Amt hineinzuprojizieren. Eine Frage des Images sei auch, wie der Stadtrat auftrete, fand Eberhard Hahn: "Ob er aktiv ist oder die Dinge vertagt." Nach der Sitzung zu Schwimmbad und Schulkonzept könne man eher den letzteren Eindruck gewinnen. "Das ist von der Außenwirkung her nicht gut." Forster sagte, die Gremien bearbeiteten jährlich etwa 450 Tagesordnungspunkte. "95 Prozent werden beschlossen, die meisten einstimmig."

© SZ vom 21.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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