Wegenetz im Tölzer Land:Kochel beteiligt sich an Wanderwegekonzept

Das Wanderwegenetz im südlichen Tölzer Land ist länger als angenommen. Wie detaillierte Karten des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung zeigen, erstrecken sich Wanderwege insgesamt nicht über 1200 Kilometer, sondern über gut 1900 Kilometer. Das bedeutet eine Steigerung von rund 66 Prozent - und damit auch mehr Kosten für die Gemeinden, die sich an einem Wanderwegekonzept unter Federführung von Lenggries beteiligen wollen. Ihr Anteil bemisst sich an der Länge ihrer Wanderwege, die mit dem neuen Konzept eine einheitliche Beschilderung erhalten sollen.

Wie Bürgermeister Thomas Holz (CSU) im Gemeinderat sagte, ist Kochel nach den neuen Karten für ein Wegenetz von knapp 250 Kilometern zuständig - und nicht, wie bisher angenommen, für 150. Dadurch erhöhen sich die Kosten in Projektphase eins von bisher 13 300 auf rund 22 200 Euro. Eine verbindliche Kostenaufstellung liege aber noch nicht vor, sagte Holz. Auch deshalb, weil sich die Gemeinde Jachenau gegen eine Beteiligung ausgesprochen hat und sich so der Verteilungsschlüssel ändert. Die Gemeinderäte hatten dort einstimmig beschlossen, sich vorerst nicht an dem Wanderwegekonzept zu beteiligen, weil man überproportional belastet werde: Jachenau habe mit die meisten Wanderkilometer, aber die wenigsten Einwohner. Zudem habe man bereits viel in eine eigene Wegebeschilderung investiert.

Jede Gemeinde müsse für sich entscheiden, sagte Holz. "Ich will das nicht kommentieren." Die Verärgerung über den Ausstieg der Jachenau war dem Bürgermeister aber anzumerken. Im Kochler Gemeinderat ist das Projekt unumstritten: Einstimmig votierten die Räte dafür, sich mit maximal 25 000 Euro an der ersten Projektphase zu beteiligen.

© SZ vom 26.02.2018 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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