Wegen Sanierung der Staatsstraße:Teures Trottoir

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Dietramszell will Gehweg vom Kloster nach Schönegg erneuern

Von Susanne Hauck, Dietramszell

Der Gehweg vom Kloster nach Schönegg soll neu gebaut werden: Ehe sie sich mit sechs zu zwei Stimmen zu diesem empfehlenden Beschluss durchringen konnten, hatten Gemeinderäte im Dietramszeller Bauausschuss bedenklich lange den Kopf gewiegt. "Ich bleibe dabei, die Gemeinde kann sich das finanziell nicht leisten", verteidigte Josef Werberger (CSU) sein Nein zu dieser Ausgabe. Die Gemeinde komme gar nicht drum herum, den Gehweg zu erneuern, hielten Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) und ihr Stellvertreter Michael Häsch (CSU) dagegen.

Das Staatliche Bauamt Weilheim will noch in diesem Jahr die Staatsstraße sanieren und braucht deshalb die Entscheidung der Gemeinde. Weil auf den bestehenden Asphalt der Straße draufgepflastert wird, entsteht ein Höhenunterschied an den Rändern. "Deswegen geht es nicht, den Gehweg so zu lassen", erklärte Architekt Rainer Heinz in der Sitzung des Ausschusses. "Wenn wir wollen, dass die Straße saniert wird, müssen wir den Gehsteig zahlen", wurde Bürgermeisterin Gröbmaier deutlich. "Sonst macht das Straßenbauamt gar nichts."

Die Kostenschätzung für die Maßnahme, die ein Teil der Dorferneuerung ist, beläuft sich auf 107 000 Euro netto - allerdings noch ohne Straßenleuchten. Ein Betrag, den die Gemeinde aus eigener Tasche begleichen muss, denn im Gegensatz zum Umgriff des Klosters wurden die oberen 350 Meter des Fußgängerwegs aus der Städtebauförderung gestrichen. Genauso wie der Fußweg nach Kreuzbichl und der Ausbau des Kiesgrubenparkplatzes. Angesichts der Kosten ließen die Gemeinderäte kaum eine Präferenz für die Betonplatten erkennen, die ihnen Architekt Heinz präsentierte: einfarbig grau oder in Form und Farbe etwas variationsreicher. Nun sollen sich die Mandatsträger bis zur nächsten Sitzung von den Musterplatten im Bauhof selbst ein Bild machen.

Die neuen Pläne für die Busharfe unterhalb von Schule, Kindergarten und Rathaus stellte Rainer Heinz dem Bauausschuss ebenfalls vor. Der komplette Busverkehr - Schulbusse und Linienbusse - soll hierher verlegt und die Haltestelle an der Straße aufgelöst werden - das ist der Wunsch der Verkehrsbehörde. Wenn die Busschleife behindertengerecht ausgebaut wird, sind dafür Gelder aus dem Förderprogramm des öffentlichen Nahverkehrs zu erwarten. "Irrwitzig" nannte es Architekt Heinz, dass man gar nicht wisse, für welche Busse man bauen solle - für Fahrzeuge mit zwölf oder 15 Metern Länge oder gar für Gelenkbusse.

Ein Auslöser intensiver Diskussion war die Parkplatzsituation rund ums Kloster. Einig waren sich die Räte, dass es den Lehrern der Montessori-Schule zuzumuten sei, den Waldparkplatz zu nutzen. "Da müssen wir streng sein", sagte die Bürgermeisterin. Die Kurzzeitplätze unten sollen den Eltern zur Verfügung stehen, die ihre Kinder zum Kindergarten bringen. Schon weil die Montessori-Schule bislang kein Parkkonzept entwickelt hat, sondern laut Heinz "diese Aufgabe der Gemeinde zugeschoben hat".

Damit der Waldparkplatz angenommen wird, soll er attraktiv ausgebaut werden, so die Forderung. Hier seien die Pläne schon weiter gediehen, weil er sich nicht mit den Behörden abstimmen musste, sagte Heinz. Die Stellplätze bekommen Rasenfugensteine, und ein gutes, "aber nicht zu grelles" Licht soll den Platz ausleuchten. Während die eine Seite mit Betonsteinpflastern ordentlich befestigt werden soll, bleibt auf der anderen Seite der Kiesbelag. Außerdem fehle ein Hinweisschild, monierte stellvertretender Bürgermeister Häsch. Zum Abschluss stimmte der Bauausschuss noch über die Straßenbreite ab. Unisono folgte er dem Vorschlag des Architekten, diese bei sechs Metern zu belassen, um die Bäume nicht zu gefährden. Das Straßenbauamt hatte 6,50 Meter vorgeschlagen.

© SZ vom 09.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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