Vor dem Umbau des Karl-Lederer-Platzes:Geretsried startet noch mal durch

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Die gut besuchten Mobilitätstage am Wochenende waren einer der letzten öffentlichen Events auf dem Stadtplatz

Von Peter Buchholtz

Wenn es um Elektromobilität geht, ist die Stadt Geretsried dabei - mit eigenem Fahrzeug. Am Wochenende hat sie es präsentiert: bei den gut besuchten dritten Mobilitätstage rund um den Karl-Lederer-Platz. Von Samstagvormittag an zog das breite Angebot viele Geretsrieder, aber auch zahlreiche Besucher aus dem Umland in das eigens für das Wochenende in eine Fußgängerzone verwandelte Stadtzentrum. Veranstaltet werden die Mobilitätstage vom Einzelhandelsverein ProCit Geretsried mit Unterstützung der Stadt Geretsried. Es war eine der letzten öffentlichen Veranstaltungen auf dem Platz, der in den nächsten Jahren Großbaustelle sein wird. Der Firmenlauf am 31. Mai ist das ultimative Event dort.

Felix und Lara waren mit ihren Laufrädern auf den Mobilitätstagen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Stark vertreten waren im gesamten Bereich des Karl-Lederer-Platzes und auf der Egerlandstraße die Autohäuser aus der Region mit ihren neuesten Modellen - darunter einige Elektro- und Hybridfahrzeuge mit Reichweiten bis 200 beziehungsweise 1300 Kilometer. Bei gutem Wetter konnten Interessierte die neuesten Cabrio-Modelle mit offenem Verdeck begutachten.

Am groß angelegten Stand der Kreisverkehrswacht testeten die Besucher Gefahrenpotenziale im Straßenverkehr am eigenen Leib. Der Rauschbrillen-Parcours simuliert mittels verschieden geschliffener Gläser beim Brillenträger einen Zustand wahlweise von 1,3 Promille Blutalkohol über Restalkohol bis zu Drogen, wie Marihuana oder Amphetamine, im Blut. Mit Brille auf dem Kopf lässt sich der Kurs nur noch sehr schwer und mit einigem Schwanken bewältigen. Die "Drogenbrille" vermittelt dem Träger gar den Eindruck, als befände er sich einige Meter über dem Parcours.

Auch eine Hundestaffel des Roten Kreuzes war auf der gut besuchten Veranstaltung zu sehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Beim Kettcar-Parcours mussten die Teilnehmer, während sie Slalom fuhren, mit Taschenrechner Aufgaben lösen. Damit möchte die Verkehrswacht auf die Gefahren durch Handynutzung im Straßenverkehr aufmerksam machen. Mit der Initiative und einem deutlich größeren Parcours waren sie im Vorjahr bereits an der Wolfratshauser Berufsschule und dem Geretsrieder Gymnasium zu Gast, berichtet Ilka Fottner, Vorsitzende der Kreisverkehrswacht.

Von 11 bis 18 Uhr am Samstag sowie am Sonntag von 11 bis 17 Uhr waren auch die Geschäfte im Stadtzentrum geöffnet und lockten die Besucher mit Gewinnspielen und Leckereien in ihre Läden. Auf die Kinder wirkte besonders die 15 Meter lange Hüpfburg in Gestalt eines blauen Lastwagens anziehend. Mit Essen und Getränken wurden die Besucher vom Pizzahersteller Gustavo Gusto sowie dem Motorsportclub Geretsried versorgt.

Anneliese Braun absolvierte den Go-Kart-Parcours der Kreisverkehrswacht. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Nach einer Stärkung konnten am Stand von Oswald Bikes Fahrräder Probe gefahren werden. "Wir haben heute nur E-Bikes mitgebracht", sagte Jacquelin Wündrich von Oswald Bikes. Das Sortiment war trotzdem breit, vom Trekkingrad über ein Retro-City-Rad bis hin zum "Fully", einem vollgefederten Mountainbike. Bei der Testfahrt ließ sich auf fünf Stufen zwischen dem Eco-Modus und dem Turbo hin und her schalten. Die höchste Stufe bewegt das 22 Kilogramm schwere Mountainbike beim Losfahren problemlos. Allerdings sinkt auch die Reichweite im selben Moment von 171 auf 52 Kilometer.

Fahren, Schieben oder pedalieren: Das Publikum konnte sich mit so ziemlich allem befassen, was Räder hat, darunter auch Rasenmäher. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Vom Marktführer geht es schräg gegenüber zur Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes. Fünf Hunde haben die Rot-Kreuz-Helfer mitgebracht, darunter drei Labradors, einen Viszla und einen Cimarron. "Prinzipiell sind viele Rassen für die Rettungshundestaffel geeignet", sagte die stellvertretende Leiterin Kristina Fritz. Die Hunde sind teilweise noch in der Ausbildung zum Flächensuchhund - sie gehorchen aber schon aufs Wort, auch wenn es bei so vielen Gerüchen wie bei der Veranstaltung in Geretsried einiges zum Schnüffeln gab. Am Sonntagnachmittag stellten sie ihre Fähigkeiten bei einer Vorführung unter Beweis. Zu etwa 16 Alarmierungen wird die Hundestaffel im Jahr gerufen.

Liam und Lilly-Maxime probierten ein Elektroauto aus. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Neben den vielen Autos säumten auch Rasenmäher, kleinere Traktoren und Bagger den Karl-Lederer-Platz. Die Bagger auf der kürzlich begonnenen Baustelle - Wasser- und Kanalleitungen werden wegen des geplanten Neubaus am Platz verlegt - wirkten fast so, als gehörten sie zur Ausstellung. Eine Motorradwerkstatt und die Einsatzwagen von Technischem Hilfswerk und Feuerwehr ergänzten die Fahrzeugschau; der TÜV Süd, die AOK und der Sozialverband VdK waren mit Informationsständen vertreten. Am Samstag trat das Rollstuhltanzpaar Linda Erdl und Rudolf Queri auf, am Sonntag gab es eine Vorführung der Taekwando-Schule Miethig.

© SZ vom 08.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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