Verbesserung im kommenden Schuljahr:Isar-Loisach-Realschule mit Ganztagsbetreuung

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Die Wolfratshauser Realschule wird von kommendem Schuljahr an zur Offenen Ganztagsschule. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Von September an sollen Fünft- und Sechstklässler in Wolfratshausen auch nachmittags versorgt werden. Der Kinder- und Jugendförderverein sorgt für Konzept und Personal.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Mit Beginn des kommenden Schuljahres im September richtet die Isar-Loisach-Realschule in Wolfratshausen eine sogenannte Offene Ganztagsschule ein. Schüler der Klassen 5 und 6 sollen dann von Montag bis Donnerstag auch nachmittags in der Schule betreut werden. Dies übernimmt der Kinder- und Jugendförderverein Wolfratshausen (KJFV), der damit sein Aufgabenspektrum erweitert. Dessen Geschäftsführer Fritz Meixner hat das Konzept für die neue Einrichtung am Dienstag im Stadtratsausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales vorgestellt. Demnach ist der KJFV für das pädagogische Konzept verantwortlich und stellt das Personal. Der Vertrag kommt allerdings nur zustande, wenn genug Anmeldungen für zwei Gruppen vorliegen.

Wie Meixner erklärte, ist die Offene Ganztagsschule (OGS) ein Konzept des Kultusministeriums, das eine Betreuung in der Schule vorsieht, und zwar von Montag bis Donnerstag jeweils von 13 bis 16 Uhr. Für die Schüler gebe es dort Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitaktivitäten - "unser Kerngeschäft", stellte Meixner in Bezug auf das seit Jahren wachsende Angebot des KJFV für Grundschüler in Wolfratshausen fest. Neuland betritt der KJFV jedoch, was den Auftraggeber betrifft: Anders als bei Mittagsbetreuung und Horten für die städtischen Schulen werde der Offene Ganztag an der staatlichen Realschule aus Fördermitteln des Freistaats finanziert, für die Ausstattung der Räume und die Betriebskosten sei der Landkreis als Sachaufwandsträger der Schule zuständig. Zuschüsse der Stadt würden nicht gebraucht, auch werde der Verein keine städtischen Mittel für die neue Einrichtung "zweckentfremden", versicherte Meixner.

Bedingung ist, dass zwei Gruppen mit staatlicher Förderung zusammenkommen

Der Geschäftsführer sagte, die Schulleitung sei an den KJFV herangetreten mit der Bitte, die Trägerschaft für die Offene Ganztagsschule zu übernehmen. Schließlich arbeite man in der Schulsozialarbeit schon seit Jahren sehr erfolgreich zusammen. Angesichts der zahlreichen "Baustellen" wie der Horterweiterung an der ehemaligen Landwirtschaftsschule habe man sich die Entscheidung wohl überlegt und zahlreiche Gespräche mit anderen Trägern von OGS geführt, sagte Meixner. Diese hätten darauf hingewiesen, dass bei einer staatlichen Förderung pro Schuljahr und Gruppe von 27 100 Euro eine eingruppige Einrichtung nur schwer kostendeckend zu führen sei. Deshalb übernehme der KJFV den neuen Offenen Ganztag nur unter der Bedingung, dass zwei Gruppen mit einer jährlichen Förderung von 54 200 Euro zusammenkommen. So könne man bei entsprechender Personalplanung kostendeckend wirtschaften.

Die Offene Ganztagsschule erhöhe die Attraktivität der Wolfratshauser Realschule, betonte Meixner. Derzeit gebe es mehrere Schüler aus Wolfratshausen, die die Realschule in Geretrsied besuchten, weil sie dort nachmittags betreut würden. Die Ausschussmitglieder begrüßten die neue Zusammenarbeit, äußerten jedoch auch Bedenken, dass sich der KJFV mit der zusätzlichen Aufgabe übernehmen könne.

Für die neue Hortgruppe im Rückgebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule bewilligte der Ausschuss später einen Zuschuss von 95 000 Euro. So viel sollen die Möbel und die Ertüchtigung des Außenbereichs kosten. Der KJFV plant auch neue Spielgeräte im evangelischen Pfarrgarten, den die Hortkinder nutzen dürfen. Der Umbau der Räume wird mit weiteren Kosten zu Buche schlagen.

© SZ vom 11.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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