Unternehmerverein:Auf der Suche nach einem Manager

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Um erste Projekte umzusetzen, will der neue Tölzer Unternehmerverein bis Ende Mai eine hauptamtliche Kraft einstellen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Ein Jahr hat es gedauert, bis der neue Unternehmerverein in Bad Tölz nun langsam ins Rollen kommt. Unter dem Namen "Wir für Tölz" soll er die Vereine "Gesundes Bad Tölz" und "Aktive Tölzer" sowie den Gewerbeverein ersetzen, die früher eher nebeneinander als miteinander agiert hatten. Aktuell 88 Mitglieder zählt der neue Zusammenschluss von Gewerbebetrieben, Handwerksfirmen, Einzelhändlern, Gastronomen, Unternehmern, Gastgebern und Dienstleistern - 22 mehr als bei der Gründung im Februar 2017. Und dies, obwohl bislang wenig passiert ist. "Wir sind der jüngste und unserer Meinung nach wichtigste Verein in Tölz", sagt Vorsitzender Ralph Munkert. Ein selbstbewusster Satz, den Bürgermeister Josef Janker (CSU) unterstreicht: Die Unternehmervertretung sei "in allen Bereichen wichtig".

Der Start war von Fehlzündungen geprägt. Obwohl der Vorstand um Munkert einen Fachanwalt an seine Seite geholt hatte, gab es voriges Jahr immer wieder Probleme mit dem Registergericht München, das Passagen in der Satzung oder auch die unterschiedliche Bezeichnung als "Wir für Tölz e.V." und als "Unternehmerverein e.V. Wir für Tölz" moniert hatte. Das ist vorbei. Die vordringlichste Aufgabe sieht Munkert jetzt darin, einen Vereinsmanager zu finden, um professionelle Arbeit zu gewährleisten. Man könne nur erfolgreich sein, "wenn ein Hauptamtlicher da ist, der etwas bewegen will", sagt er.

Der Manager soll "ein Impulsgeber und ein kreativer Kopf" sein, der als Ansprechpartner für die Mitglieder, die Stadt und die Presse fungiert, Verwaltungsaufgaben übernimmt und Veranstaltungen organisiert, "damit der Verein richtig in Schwung kommt", wie Munkert hofft. Angestellt wird er zunächst als Teilzeitkraft. Der Vereinschef will den Manager schon bis Ende Mai gefunden haben. "Dann geht es an die Umsetzung der Projekte", sagt er.

Daran dürfte der neue Verein auch gemessen werden. Ein paar Überlegungen gibt es schon. So soll es zum Beispiel eine Brauchtumswoche geben, die traditionelle Musik, Tanz und Gebräuche, vorgeführt von Trachtenvereinen, und Kulinarisches mit Führungen durch Brauereien, Handwerksbetriebe und Bauernhöfe verbindet. Außerdem soll ein Schwerpunkt auf dem Thema "Wald, Holz und Wiesen" liegen, worunter Museumsbesichtigungen, Waldführungen oder auch Imkerei-Besuche fallen. All dies befindet sich noch im Stadium der Ideensammlung. Unter dem Dach der Vorstandschaft haben sich bislang die Sparten Handel, Gewerbe, Tourismus, Gesundheit und Dienstleistung gebildet, die Projektarbeit leisten sollen. Für Janker ist dies wesentlich: "Der Verein unterstützt so unser Amt für Stadtmarketing, das ist außerordentlich wichtig."

Am Geld dürfte es kaum scheitern. 58 000 Euro hat "Wir für Tölz" zur Verfügung, davon stammen 28 000 Euro von den bereits aufgelösten Vereinen "Gesundes Bad Tölz" und "Aktive Tölzer". 30 000 Euro sollen Munkert zufolge in die Projektarbeit fließen, der Rest ist für den Manager gedacht. Zudem sind die Mitgliedsbeiträge beträchtlich. Sie bewegen sich, je nach Zahl der Beschäftigten, zwischen 100 und 1100 Euro im Jahr. Das haben die Mitglieder in ihrer ersten Hauptversammlung beschlossen.

www.wirfuertoelz.de

© SZ vom 04.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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