Übergangsklasse in Südschule:Ganztägiger Unterricht für Flüchtlingskinder

Bad Tölz beteiligt sich an Kosten für Modellprojekt

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Wenn Kinder von Asylbewerbern oder aus Migrantenfamilien nach Deutschland kommen, haben sie es schwer. Viele verstehen im Unterricht noch kein Wort. An der Grund- und Mittelschule Süd in Bad Tölz gibt es deshalb eine Übergangsklasse. Dort wird den Kindern und Jugendlichen zum einen jahrgangsübergreifend so gut wie möglich der Lehrstoff vermittelt, zum anderen lernen sie intensiv Deutsch. An der Südschule wird in dieser Klasse zum kommenden Schuljahr ein gebundener Ganztagszug eingerichtet. Die schulaufsichtliche Genehmigung liegt vor, ebenso das pädagogische Konzept. Auch die Stadt macht mit und beteiligt sich an den Kosten mit 5000 Euro pro Schuljahr. Außerdem zahlt sie den zusätzlichen Sachaufwand.

Bürgermeister Josef Janker (CSU) hatte über diese Ausgabe per dringlicher Anordnung entschieden. Normalerweise hätte darüber der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am Dienstag in der Jahnschule befinden müssen, aber die Frist für den Antrag lief bereits am Freitag vergangener Woche ab. Die Südschule hatte sich für das Modellprojekt beworben, weil sie den Schülerinnen und Schülern in der Übergangsklasse schon länger ein Halbtagesangebot bereitstellt. Im nächsten Schuljahr sollen in dem Programm "Perspektiven in Bayern- Perspektiven in Europa" des Europäischen Sozialfonds (ESF) zusätzliche 20 gebundene Ganztagszüge in Übergangsklassen im Freistaat eingerichtet werden. Ihre Zahl erhöht sich damit auf insgesamt 50. Christian Müller, Rektor der Südschule, verspricht sich von dem Projekt "eine noch bessere Förderung" der Kinder.

Die Stadträte hatten gegen Jankers Eilentscheidung nichts einzuwenden. Kämmerer Hermann Forster sagte: "Das macht sicherlich Sinn."

© SZ vom 22.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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