Soziale Stadt:Viel Arbeit, viele Chancen

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Für die "Soziale Stadt" in den Sanierungsgebieten im Einsatz: Sandra Mader, Christian Lotz, Kerstin Halba (Vorsitzende) und Rudi Mühlhans. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Team für Quartiersmanagement in Geretsried ist komplett

Von Peter Buchholtz, Geretsried

Das neue Team für das Geretsrieder Quartiersmanagement steht. Neben Rudi Mühlhans, Dagmara Sosnowska und Christian Lotz trat im März auch Sandra Mader der Arbeitsgruppe bei. Mader, die zuvor Kulturwissenschaften und Geografie in München studiert und ein Praktikum beim Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit absolviert hat, beschäftigte sich schon in ihrer Masterarbeit mit dem Geretsrieder Stadtteil Stein und den Zielgruppen quartiersbezogener Stadtpolitik. "In der Handlungspraxis sind nicht einzelne Zielgruppen, sondern übergeordnete Ziele im Blick", sagt die 27-Jährige. Sonst könne es passieren, dass die Trennlinie verstärkt werde, obwohl man sie eigentlich auflösen möchte. Neben dem Quartiersmanagement steigt Sandra Mader auch in das Projekt "Integration Aktiv" mit ein.

Im Oktober hatte der Geretsrieder Stadtrat beschlossen, ein Quartiersmanagement von zusammen 20 Wochenstunden für den Johannisplatz und den Neuen Platz sowie von 39 Wochenstunden für den Stadtteil Stein auszuschreiben. Die Aufgabe hat der Trägerverein Jugendarbeit und Soziales übernommen.

In Geretsried-Stein war von 1968 bis 2004 das Übergangswohnheim für Aussiedler angesiedelt. Heute mischen sich in dem Stadtteil etwa 40 Nationalitäten: Deutsche aus Russland, Polen, Ungarn, Tschechien, Rumänien sind dort zu Hause. Mit der Städtebauförderung unter dem Titel "Soziale Stadt" hat Geretsried bereits den Johannisplatz und den Neuen Platz verändert. Das Quartiersmanagement soll die Sanierungsgebiete beleben, die Integration und kulturelle Angebote fördern. In der parallel laufenden Betreuung der drei Sanierungsgebiete sieht der Geschäftsführer der Trägervereins, Rudi Mühlhans, "viel Arbeit, aber auch viele Chancen". Vereinsvorsitzende Kerstin Halba stimmt zu: "Die Quartiere können in einem Gremium voneinander viel lernen."

Im Januar hat in Stein ein Workshop zur Aufwertung des Stadtteils stattgefunden. Ein Ziel ist es, mit einem Bürgerhaus einen Treffpunkt für Jung und Alt zu schaffen, der Raum für kulturelle Veranstaltungen ebenso bietet wie für private Feiern. Am 13. Mai, dem "Tag der Städtebauförderung", soll die Initiativgruppe aus engagierten Bürgern erneut zusammenkommen. Das Quartiersmanagement begleitet das Projekt, unterstützt durch die Münchner Stadtplaner vom Büro Salm und Stegen. Darüber hinaus sind an dem bundesweiten Aktionstag ein Bürgerfest am Johannisplatz, historische Stadtführungen mit Zeitzeugen und Aktionen zur Bürgerinformation in Stein geplant. Am Neuen Platz, der laut Andreas Porer vom Stadtbauamt als städtebaulich vollendet gilt, wird demnächst an der Barrierefreiheit gearbeitet. So sollen taktile Elemente installiert und "mit Sehbehinderten getestet werden", sagt Porer.

Weil durch das Quartiersmanagement neue Bürger-Netzwerke entstehen sollen, findet am Johannisplatz zweimal wöchentlich eine Bürgersprechstunde statt, betreut durch Christian Lotz. Mittwochs von 17 bis 19 Uhr und freitags von 14 bis 16 Uhr können Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen in die Räume der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) kommen.

© SZ vom 07.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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