Schulsport in Geretsried:Es bleibt bei der Zweifach-Halle

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Kreisausschuss berät erneut über Sportstätte für Geretsried.

Von Alexandra Vecchiato, Geretsried

Die Regierung von Oberbayern erkennt für das Geretsrieder Schulzentrum einen Bedarf von sechs sogenannten Halleneinheiten an. Gerechnet wurde mit 84 Sportklassen. Mit dieser Information hat sich am Montag der Kreisausschuss befasst. Im Februar hatte der Kreistag darauf bestanden, dass der Bedarf an Sportstätten bei der Regierung abgefragt wird. In den Kreisgremien wurde ein Bedarf von fünf Halleneinheiten angenommen. Danach wäre eine Zweifach-Halle ausreichend, um die fehlenden Sportflächen auszugleichen. CSU-Kreisrat Werner Weindl sah dies anders: Folge man der Berechnung der Regierung, fehlten drei Halleineinheiten.

Die Ergebnisse unterscheiden sich je nach Schülerzahlen und welche Schulen berücksichtigt werden. So hat man bei der Regierung Halleneinheiten und Sportklassen der Franz-Marc-Schule einkalkuliert. Das Ergebnis: Es werden sechs Übungseinheiten benötigt. Weindl monierte, es sei bisher nur vom Bedarf für Realschule und Gymnasium gesprochen worden. "Da muss die Verwaltung uns schon ganz ehrlich informieren", verlangte er.

Im Februar hatte der Kreistag beschlossen, erst wenn der von der Verwaltung angenommene Bedarf von der Regierung anerkannt werde, solle der Bau einer Zweifach-Halle vorangetrieben werden. Dies sei seiner Meinung nach nicht der Fall. Deshalb müsse der Kreistag erneut über die Halle beraten und den Beschluss ändern, sagte Weindl. Landrat Josef Niedermaier (FW) widersprach, er ließ den Kreisausschuss gegen die Stimme Weindls den Beschluss bestätigen.

Die Geretsrieder FW-Kreisrätin Cornelia Irmer erklärte, mit der Zweifach-Halle könnten Stadt und Vereine gut leben. Allerdings warnte sie davor, für Prognosen zu Schülerzahlen die Daten des Statistischen Landesamt heranzuziehen. Seit Ende 2014 würden mehr als 24 000 Menschen in Geretsried leben, darunter viele junge Familien. Kinder gebe es also genug. Darauf verweist auch die Regierung von Oberbayern. Sollten Ganztagsangebote an den Schulen eingeführt werden mit "besonderer pädagogischer Berücksichtigung von Sportangeboten", könne sich der Bedarf an Sportflächen erhöhen. 100 Sportklassen etwa bräuchten sieben Halleneinheiten, heißt es in dem Brief. Die Debatte um den Turnhallen-Neubau in Geretsried wird seit vielen Jahren kontrovers geführt. Ursprünglich sollte eine Dreifachturnhalle errichtet werden. Mit der Zweifach-Halle decke der Landkreis mehr Bedürfnisse ab als den reinen Schulsport, sagte Niedermaier. "Lasst uns das Ding endlich bauen, so lange die Finanzierung so günstig ist", sagte er.

© SZ vom 14.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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