Die Wasserwacht am Ostufer des Starnberger Sees hat in diesen Tagen vor allem ein Thema: aggressive Wespen. "So haben wir das noch nie erlebt", sagt der Vorsitzende Ingo Roeske. Am Wochenende seien 30 bis 40 Personen, die gestochen wurden, zu versorgen gewesen. Viele Leute reagierten allergisch, in einem Fall sei es sogar nötig gewesen, wegen eines anaphylaktischen Schocks den Rettungshubschrauber zu holen.
Nach dem Gewitter am Samstagabend musste die Wasserwacht etliche Personen suchen, die von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet worden waren. Die Zahl der Stehpaddler und Kanufahrer habe erheblich zugenommen, sagt Roeske. Er nennt die Lage aber "nicht dramatisch", da niemand schwer verletzt worden sei. Die Vermissten seien wohlbehalten gefunden worden. "Wir hatten einfach viel zu tun."
Die Wasserwacht hat Stationen am Badeplatz im Erholungsgebiet Ambach (am Schwaiblbach) und an der Seeburg bei Allmannshausen. Gewöhnlich seien sechs Diensthabende am Schwaiblbach und vier an der Seeburg von 9 bis 18 Uhr im Einsatz. In der jetzt herrschenden Hitze seien es mehr Wasserwachtler, die teils auch länger in den Abend hinein blieben, erklärt Roeske. Erfahrungen mit Wespen haben die Ehrenamtlichen selbst. "Der Wachdienst war schon unangenehm", sagt der Vorsitzende. "Essen konnten wir nur in der Hütte." Viele, die im Einsatz waren, seien auch gestochen worden - mit der Folge von teils handflächengroßen Schwellungen.
Wegen der Wespen rät Roeske Badegästen: Kein Essen mitnehmen, jedenfalls nichts Essbares frei herumliegen lassen. Aber vor allem: "Ja nicht wedeln! Und nicht draufschlagen!"