Ortsentwicklung in Dietramszell:"Maximale Wohnraumbeschaffung"

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Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Gemeinde will bezahlbaren Wohnraum schaffen. Weil das alte Schulhaus in Linden dringend sanierungsbedürftig ist, hat der Gemeinderat kürzlich einstimmig beschlossen, die bisher im Erdgeschoss untergebrachte Kindergartengruppe in einen Neubau an den bestehenden Kindergarten auszulagern. Stattdessen sollen im Erdgeschoss und im Dachgeschoss des alten Schulhauses drei bis vier Wohneinheiten für einkommensschwache Familien gebaut werden. Die Wohnfläche könnte dann insgesamt 226 Quadratmeter betragen. Der Schießstand des Schützenvereins im Obergeschoss soll bleiben. Um Förderanträge einreichen zu können, hat der Gemeinderat eine Machbarkeitsstudie beschlossen.

In früheren Planungen war angedacht, den Kindergarten im Erdgeschoss des alten Schulhauses zu belassen und Wohnraum nur auf einer Etage zu ermöglichen. Nach Ansicht von Planer Robert Illner bietet die aktuelle Variante nicht nur mehr Wohnraum, sondern auch andere Vorteile: Die beiden Kindergartengruppen wären künftig in einem Gebäude untergebracht. Das sei sinnvoll, denn eine gleichzeitige Nutzung von Wohnung und Kindergarten in einem Gebäude berge Konfliktpotenzial. Weil die Ölheizung im alten Schulhaus ohnehin erneuert werden müsse, könnte dies mit dem Kindergarten zusammengefasst werden. Zudem dürfe das Kindergartengrundstück, auf dem der Anbau erfolgen soll, ausschließlich für eine Nutzung als Kindereinrichtung verwendet werden, so lege es eine Stiftung fest.

Bis zu 30 Prozent Wohnungsbauförderung könnte die Gemeinde bekommen, 60 Prozent als zinsgünstiges Darlehen. Die Höchstfördersumme für den Kindergartenanbau liegt bei 85 Prozent. Dieser werde rund 1,1 Millionen Euro kosten. Nach Abzug der Förderung, verbliebe für die Gemeinde im günstigstes Fall ein Eigenanteil von 220 000 Euro. "Maximale Wohnraumbeschaffung für sozial Bedürftige, eine neue Heizung für beide Gebäude und hohe Fördermöglichkeiten", fasste Illner zusammen - davon ließen sich die Gemeinderäte überzeugen.

© SZ vom 08.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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