Nach Bombenfund in Geretsrieder Baugrube:Eigentümer müssen nicht für Entschärfung zahlen

Von Claudia Koestler, Geretsried

Die Eigentümer des Geretsrieder Grundstücks an der Böhmerwaldstraße, in dem am Freitagmorgen eine 70-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde, müssen für die Evakuierung und Entschärfung des Blindgängers keine Zahlungen befürchten. Das erklärte der Sprecher der Stadt Geretsried, Thomas Loibl.

Wie berichtet, mussten die Anwohner in einem 300-Meter-Radius rund um den Fundort der Bombe durch Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen in Sicherheit gebracht werden. Wie hoch die Kosten für die Entschärfung und die Versorgung der Bevölkerung während der Evakuierung sein werden, konnte Loibl am Montag noch nicht beziffern. Ihm zufolge aber werden sich die Einsatzkosten zweiteilen: "Immer dann, wenn die Herkunft einer Bombe klar ist, trägt der Freistaat Bayern die Kosten für die Entschärfung", sagt Loibl. Im konkreten Falle sei die Herkunft tatsächlich nachweisbar: "Die Prägung wies eindeutig auf eine Fertigung in den USA hin, sogar die Seriennummer war erkennbar und das Baujahr 1944", so der Pressesprecher.

Die Evakuierung der umliegenden Gebäude und die Versorgung der Bevölkerung, die im Rahmen der Entschärfung notwendig sind, gelten allerdings als sogenannte "zusätzliche Leistungen", für die zunächst die Stadt selbst Rechnung trägt. Geretsried stellte die Turnhalle an der Mittelschule zur Verfügung, die Versorgung übernahm das Rote Kreuz. Für ihren Einsatz werde die Hilfsorganisation deshalb der Stadt eine Rechnung schicken. Geretsried wiederum kann laut Loibl dafür eine Erstattung vom Bund beantragen.

© SZ vom 16.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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