Münsing:Tempo 30 vor der Schule

Lesezeit: 1 min

Elternbeirat sammelt Unterschriften für Geschwindigkeitsbegrenzung.

Von Benjamin Engel, Münsing

Vor der Grundschule in Münsing macht die Weipertshausener Straße eine lang gezogene Kurve. Wie innerorts vielfach ist dort Tempo 50 erlaubt. Für besorgte Eltern ist das zu schnell. "Die Leute rauschen vorbei", erklärt Marion Angerer, Elternbeiratsvorsitzende der Schule. Deshalb setzt sich das Gremium für eine Tempobegrenzung auf 30 Stundenkilometer im Bereich der Schule ein. Seit vergangener Woche liegen Unterschriftenlisten in verschiedenen Münsinger Geschäften aus.

Für Angerer ist die Stelle vor der Schule ein besonderer Gefahrenpunkt. Der Gehweg dort sei ziemlich schmal, erklärt sie. Zu den vorbeifahrenden Autos gebe es kaum Abstand. Das sei einfach gefährlich, wenn zu Schulzeiten besonders viele Kinder unterwegs seien. Doch auch nach Unterrichtsschluss sei die Situation kaum besser. Kinder und Jugendliche gingen dann zum Training von Vereinen in die Turnhalle, sei es zu Judo, Gymnastik, Fußball oder Ähnlichem. "Das ist auch ein Knackpunkt", sagt Angerer. Für sie ist klar: "Ich will nicht warten, bis dort etwas passiert." Im Übrigen sei Tempo 30 vor vielen Schulen üblich.

Vergangene Woche hat der Elternbeirat die Unterschriftenlisten in Münsing verteilt. Laut Angerer liegen sie im Edeka-Markt in der Münsinger Bachstraße, im Gasthaus Limm und der Apotheke an der Hauptstraße sowie in der Bäckerei Graf in Ammerland aus. Jetzt hofft die Elternbeiratsvorsitzende darauf, dass sich besonders viele Münsinger eintragen, um der Forderung möglichst Nachdruck zu verleihen - je mehr Unterschriften, desto besser. Denn sie will die Listen später der Gemeindeverwaltung übergeben, wie sie auf Nachfrage erklärt.

Allerdings könnte der Gemeinderat vor der Grundschule nicht Tempo 30 beschließen. Denn die Weipertshausener Straße ist auch im Hauptort Münsing eine Staatsstraße, für verkehrsrechtliche Anordnungen ist deshalb alleine das Tölzer Landratsamt zuständig. Wie Georg Fischhaber, Sachgebietsleiter für Verkehrswesen im Landratsamt, erklärt, sei es früher nur in besonderen Ausnahmefällen möglich gewesen, auf überörtlichen Straßen eine Begrenzung auf Tempo 30 anzuordnen. Mit der kürzlich erlassenen Änderungsverordnung zur Straßenverkehrsordnung sei dies nun aber wesentlich leichter möglich. "Wir warten nur noch die Handlungsanweisungen aus dem Bundesverkehrsministerium ab", sagt Fischhaber. Seien diese ausgearbeitet, könne sich das Tölzer Landratsamt mit einer Forderung wie der vom Münsinger Elternbeirat auf Tempo 30 befassen.

© SZ vom 01.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: