Münsing:Ein Mahnmal für den Todesmarsch

Die Gemeinde Münsing soll der Opfer des Todesmarschs aus dem Konzentrationslager Dachau mit einem öffentlichen Kunstwerk gedenken: Dies wünscht sich Bürgermeister Michael Grasl (FW). In Münsing existiere kein Mahnmal wie etwa in der Nachbarkommune Berg, sagt er. 28 tote KZ-Häftlinge sollen jedoch auf der Nordseite des Degerndorfer Friedhofs in einem Massengrab bestattet worden sein. Das hat zumindest der damalige Degerndorfer Seelsorger Expositus Betzinger schriftlich festgehalten. Dieser schildert, wie tausende KZ-Häftlinge in den letzten Apriltagen von 1945 "vom Regen völlig durchnässt, verhungert buchstäblich bis auf die Knochen, ohne jede Nahrung, ohne Dach über dem Kopf auf dem bloßen Waldboden" zwischen Achmühle und Bolzwang lagerten. Bürgermeister Grasl will das Geschehen rund um den Todesmarsch in Münsing erforschen lassen. Außer dem Bericht gibt es keine sichtbaren Hinweise am Degerndorfer Friedhof. Die Standortfrage und die Form eines möglichen Mahnmals in Münsings gilt es noch zu klären.

© SZ vom 20.05.2015 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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