Mittelpunkt des Ortsteils:Der Name ist Programm

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Das "Vereineheim" Dorfen feiert 20-Jähriges

Von Konstantin Kaip, Icking

Als Dorfen 1978 seine Eigenständigkeit aufgab und sich im Zuge der Gebietsreform der Gemeinde Icking anschloss, geschah das unter einer Bedingung: dass die Dorfener ein eigenes Vereinsheim bekommen. Fast 20 Jahre sollte es dauern, bis 1997 dann das "Vereineheim" stand. Der damalige Bürgermeister Hubert Guggenmoos hatte es so genannt, um zu unterstreichen, dass es für alle Vereine Dorfens gedacht war. Nun sind weitere 20 Jahre vergangen, und das Vereineheim am Kieberg ist aus dem Leben des Ortsteils, der Gemeinde und der Region nicht mehr wegzudenken. Das Jubiläum feiern die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft (ZSG), der Soldaten- und Kriegerverein, die Freiwillige Feuerwehr und der Burschenverein am Sonntag, 1. Oktober.

Die Feierlichkeiten beginnen um 8.45 Uhr mit der Aufstellung der Vereine und Fahnenabordnungen vor dem Vereineheim. Von dort geht es zur Filialkirche St. Johannes der Täufer in Dorfen, wo um 9 Uhr ein Festgottesdienst gefeiert wird. Danach gibt es im Vereineheim ein buntes Programm: einen Frühschoppen mit Weißwürsten, Grußworte von Bürgermeisterin Margit Menrad, Mittagessen mit Gegrilltem und mehr und am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Musikalisch begleitet wird der Tag von der Blaskapelle Irschenhausen. Am Nachmittag tragen die Vereine verschiedene Aktionen bei. Es gibt eine Hüpfburg, die Feuerwehr bietet Fahrten mit der Hebebühne und Ziel-Kübelspritzen an, und auf den Schießständen kann man beim projektillosen Scatt-Schießen mit dem Lichtgewehr seine Treffsicherheit testen.

Das Vereineheim am Kiebergweg ist seit 20 Jahren kultureller Mittelpunkt des Ortsteils: Dort finden nicht nur die Jahresfeste wie Starkbierfest, Törgelen im Herbst oder Adventsmarkt statt. Es war auch die Keimzelle für die große Kabarettreihe des Schlehdorfer Impresarios Wolfgang Ramadan, die inzwischen fest etabliert ist. Namhafte Kabarettisten, Musiker und Autoren ziehen dort mit ihren Auftritten und Lesungen ein großes Publikum aus der ganzen Region an. Zudem findet dort regelmäßig das "Dorfkino" statt, und die Gemeinde Icking nutzt das Haus für Bürgerinformationsveranstaltungen. "Das Dorfener Vereineheim", sagt Bürgermeisterin Menrad, "ist für ganz Icking ein Gewinn."

1,7 Millionen D-Mark hat die Gemeinde seinerzeit in den Bau investiert. Ursprünglich sollte nur der alte "Holzlerhof" saniert werden, dann aber stellte sich heraus, dass ein Abriss mit Neubau erforderlich war. Dass sich die Kosten damals in Grenzen hielten, ist vor allem den Dorfenern zu verdanken, die beim Bau ihres Vereineheims fleißig Hand anlegten: 92 Freiwillige haben damals rund 8200 Stunden in das Haus gesteckt. Das Ergebnis ihrer Mühen kann sich auch nach 20 Jahren noch sehen lassen.

© SZ vom 30.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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