Lenggries:"Wow"-Erlebnis erst ab 2014

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Der für Pfingsten 2013 geplante Eröffnungstermin für das Camp Woodward ist nicht mehr zu halten. Lizenznehmer Johann Geiger verweist zur Begründung auf die umfangreiche Detailarbeit bei der Planung.

Suse Bucher-Pinell

Verschlossene Türen: Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Lenggries sind bis jetzt noch keine baulichen Veränderungen zu erkennen. Im Hintergrund aber laufen die Planungen für das Camp Woodward längst auf Hochtouren. (Foto: Manfred Neubauer)

Der BMX-Plaza ist fertig, der BMX-Dirty-Jump-Bereich auch, der Skate-Plaza ist noch nicht ganz so weit. Die Planungen für "Camp Woodward Europe" in Lenggries laufen auf Hochtouren. In der ehemaligen Prinz-Heinrich-Kaserne, wo das Funsport-Camp im Frühjahr 2014 eröffnen soll, ist davon allerdings noch nichts zu sehen. Es sind noch die Pläne, an denen im Hintergrund fleißig gearbeitet wird. Zwar hat Johann Geiger, Lizenznehmer der amerikanischen Firma Camp Woodward und Geschäftsführer der deutschen Betreibergesellschaft, genaue Vorstellungen, wo was auf dem Gelände angesiedelt sein soll.

Von diesen Ideen bis zur konkreten Umsetzung ist es nach seinen Worten jedoch ein weiter Weg, der akribische Detailarbeit und viele Detailzeichnungen verlangt. "Jeder Skaterpark ist extrem individuell - eine echte Wow-Geschichte", nennt es der Lenggrieser. Er ist in der Szene für spektakuläre Anlagen bekannt, die er mit seiner Firma G-Ramps auf der ganzen Welt baut. Sechs Wochen habe allein die Designentwicklung der BMX-Plaza für Camp Woodward in Anspruch genommen, ohne auch nur eine einzige Bauzeichnung. "Im Design liegt die Hauptarbeit", sagt er.

Ehe davon etwas in natura zu sehen sein wird auf dem Kasernengelände, wird es noch eine Weile dauern. Nach der winterlichen Kälteperiode sollen im Frühjahr die Bauarbeiten beginnen. Der ursprünglich angestrebte Eröffnungstermin für das Camp, Pfingsten 2013, kann damit nicht mehr gehalten werden. Die ersten Gäste werden nach jetziger Planung im Herbst 2013 eintreffen, um das Camp erst einmal im Probebetrieb zu testen. Leute, die Geiger und sein Team kennt und die in wenigen Wochen gewissermaßen als Versuchskaninchen feststellen sollen, wo der Betrieb noch nicht rund läuft.

Erst danach, im Frühjahr 2014, soll der Normalbetrieb in kleinem Umfang starten, um bis 2018 nach und nach in mehreren Stufen ausgebaut zu werden. Anfangs plant Geiger mit rund 230 Übernachtungsgästen. Im Endausbau sollen bis zu 950 "Camper" dort einige Tage oder eine ganze Woche logieren können, um trendigen Freizeitsport zu treiben wie Mountainbiking, Skateboarden, Inlineskaten, BMX-Radfahren. Auch die Arbeit mit digitalen Medien soll angeboten werden, Klettern, Cheerleading und Parkour.

80 Prozent der Sportanlagen sollen bereits zum Start 2014 fertig sein. Was dann noch aussteht, ist eine weitere Sporthalle, die in drei Jahren, in Phase drei, dazukommen soll. Eine erste neue Halle wird schon zur Eröffnung nutzbar sein.

Die zeitliche Verzögerung resultiert aus dem verspäteten Beginn der Planungen. Vor zwei Monaten erst hat der Lenggrieser Gemeinderat den notwendigen Bebauungsplan beschlossen, der für Geiger der ersehnte Startschuss für die Detailplanung bedeutete. "Zweieinhalb Jahre haben wir darauf hin gearbeitet", sagt er. Obwohl immer wieder neue Unterlagen und Berechnungen vorgelegt werden mussten, "hatten im Nachhinein betrachtet alle Schritte ihren Sinn."

Bürgermeister Werner Weindl (CSU) wartet nun auf die ersten Bauanträge für die einzelnen Baumaßnahmen. "Bisher ist noch nichts eingegangen", sagt er auf Nachfrage. "Wir machen von uns aus aber auch keinen Druck." Weindl glaubt, dass Camp "etwas Gutes" wird. Vor allem gefällt ihm der schrittweise Ausbau. Befürchtungen, dass die Belegung mit fast 1000 Jugendlichen die Gemeinde überfordern könnte, teilt er nicht. Voll belegt sei das Camp laut Kalkulation nur über eine kurze Zeit im Sommer. "Da ist in Lenggries sowieso so viel los, dass das gar nicht auffällt."

© SZ vom 14.11.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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