Lenggries:Stahlstiegen statt Betonanbau

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Lenggrieser Gemeinderat stimmt Fluchttreppen für die Florianshütte zu. München hatte das Konzept nach Kritik geändert

Von Petra Schneider, Lenggries

Der Einspruch der Gemeinderäte hat sich gelohnt: Die Florianshütte am Brauneck wird nun doch keinen massiven Betonanbau bekommen. Stattdessen sollen die beiden Fluchttreppen aus den Obergeschossen als schmale Stahltreppen ins Freie führen. Der Gemeinderat billigte die geänderten Pläne einstimmig und ohne Diskussion.

Erneut abgelehnt wurde allerdings eine aufgeständerte Solaranlage. Diese entspreche nicht der Ortsgestaltungssatzung und sei in der Gemeinde bisher noch nie genehmigt worden, sagte Bauamtsleiter Anton Bammer am Montag. Man wolle keinen Präzedenzfall schaffen, zumal eine Anbringung, die der gemeindlichen Vorgabe entspricht, problemlos möglich erscheine.

Weil die in den 1920-er Jahren gebaute Florihütte auf dem Brauneck eklatante Mängel beim Brandschutz aufweist, wurde sie auf Anordnung des Landratsamts im vergangenen Sommer geschlossen. Problematisch ist vor allem, dass in den Obergeschossen mit 42 Schlafplätzen kein zweiter Fluchtweg vorhanden ist. Die als Erholungsheim der Berufsfeuerwehr München genutzte Hütte, die auch Wanderern und Wintersportlern offen steht, gehört der Landeshauptstadt München, die nun rund 500 000 Euro in den Brandschutz des Gebäudes investiert.

Im Januar wurden dem Gemeinderat Pläne für eine Fluchttreppe präsentiert, die als L-förmiger Betonanbau an der Ostseite der Hütte konzipiert war. Die Gemeinderäte waren mit der Gestaltung jedoch nicht einverstanden: Von einem Betonklotz, der nicht in die Berglandschaft passe, war die Rede. Sie lehnten den Betonanbau schließlich einstimmig ab und forderten Umplanungen. Diese wurden nun recht zügig vorgelegt, obwohl Architekt und Vertreter des Kommunalreferats München noch im Januar betont hatten, dass die von ihnen vorgeschlagene Planung nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten alternativlos sei.

Nun hat man doch eine andere Lösung gefunden. Und die fällt aus Sicht der Lenggrieser Bauverwaltung "akzeptabel und wesentlich landschaftsverträglicher" aus. Das letzte Wort aber habe freilich das Landratsamt, sagte Bauamtsleiter Bammer. Nach den geänderten Plänen soll eine Fluchttreppe aus Stahl vom Dachgeschoss im Bogen nach unten und mit einer weiteren Treppe aus dem Obergeschoss zusammengeführt werden. Die L-förmige Betonwand entfällt komplett.

"Es hat sich rentiert, dass wir eine Umplanung gefordert haben", freute sich der Lenggrieser Bürgermeister Werner Weindl (CSU) in der Sitzung. Nun könne man hoffen, "dass die Florihütte bald wieder aufmacht."

© SZ vom 22.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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