Lenggries:Gasthaus mit Sitzungssaal

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Lenggries treibt Umbau der "Post" voran - und baut auf Zuschüsse

Es ist ein geschichtsträchtiges Haus im Herzen von Lenggries, direkt neben dem Rathaus. Seit langer Zeit steht das ehemalige Gasthaus zur Post leer. Doch die Gemeinde hat Pläne mit der Immobilie, die sie 2013 für 825 000 Euro gekauft hat - und treibt diese voran. Die Gastronomie im Erdgeschoss soll wiederbelebt werden, im ersten Stock könnte ein Mehrzwecksaal entstehen, der auch als Sitzungssaal für den Gemeinderat dient. Auch für die anderen Geschosse gibt es Ideen. Doch weil das Haus denkmalgeschützt ist, und die Gemeinde möglichst alle Zuschüsse, die es für den Umbau gibt, abrufen möchte, haben die Städtebauförderung und das Landesamt für Denkmalpflege auch mitzureden. Grundsätzlich hätten beide den Plänen zugestimmt, sagt Bürgermeister Werner Weindl. Selbst dem Einbau eines Aufzugs. Weitere Gespräche über die Finanzierung soll es geben.

Dass man im Rathaus den Umbau der Post zügig vorantreiben möchte, hat einen praktischen Grund: Seit dem 31. Dezember 2015 hat die Gemeinde 10 030 Einwohner mit Erstwohnsitz in Lenggries. Die Überschreitung der 10 000-Einwohner-Marke hat Auswirkungen auf die Anzahl der Sitze im Gemeinderat: Bei der kommenden Wahl 2020 würden demnach 24 Räte gewählt, und die hätten im alten Sitzungssaal nicht Platz, sagt Weindl. Wobei das Innenministerium den Stichtag festlegt: Für mehr Ratssitze muss Lenggries entweder am 31. Dezember 2018 oder am 31. März 2019 mehr als 10 000 Einwohner haben. "Aber davon gehen wird aus", sagt Weindl. Und dann brauche die Gemeinde eben einen neuen, größeren Saal.

Das Landesamt für Denkmalpflege hat der Kommune aufgetragen, die Tragfähigkeit der Saaldecke vorab untersuchen zu lassen, ebenso wie die Farbschichten. Die Gemeinde wiederum möchte dafür einen Zuschuss. Aber wer diese Untersuchungen mitfinanziert, ist noch nicht ausdiskutiert. Der Gemeinderat hat sich am Montag geeinigt, Angebote für verschiedene Arbeiten (Elektro, Statik, Brandschutz, Heizung und anderes) einzuholen. Mit diesen will man erneut in München vorstellig werden. Bis Ende des Jahres möchte Weindl den Bauantrag stellen können.

© SZ vom 20.07.2016 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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