Lenggries:CSU fordert Neubau für Pflegeheim

Die Kreistagsfraktion will die Privatisierung des Lenggrieser Hauses abwenden

Von Alexandra Vecchiato, Lenggries

Die CSU-Kreistagsfraktion will die Privatisierung des Kreispflegeheims in Lenggries abwenden. Sie stellt dazu den Antrag an den Kreistag, dieser möge beschließen, für das bestehende Heim an der Karwendelstraße einen Ersatz-Neubau zu errichten. Die Bauträgerschaft solle der Landkreis oder einer seiner Betriebe übernehmen. Die Kreisklinik Wolfratshausen führt das Haus seit Mitte der 1990er-Jahre als Nebenbetrieb. Wichtigste Forderung: Der Kreis oder einer seiner Betriebe solle das Pflegeheim weiter betreiben.

Das Pflegeheim mit 57 Plätzen ist sanierungsbedürftig und entspricht somit nicht mehr dem Standard für derartige Einrichtungen: Es gibt fast ausschließlich Doppelzimmer, einige Zimmer haben gar keine Sanitärbereiche. Zudem fehlen weitere Räume, die für einen Heimbetrieb notwendig sind, wie auch für das Personal. Ein Umbau ist unrentabel, ein Neubau die Lösung. Die Gemeinde Lenggries würde dafür das Grundstück kostenlos zur Verfügung stellen. Doch die Zeit drängt. Bis zum Jahr 2016 lässt das Pflege-Qualitätssicherungsgesetz noch Kompromisse zu, in Ausnahmefällen auch bis 2036.

Im Antrag widerspricht Martin Bachhuber im Namen seiner Fraktion den Ausführungen von Landrat Josef Niedermaier (FW), der stets hervorhebt, dass der Betrieb eines Pflegeheims nicht Aufgabe des Landkreises und so ein Haus in kommunaler Trägerschaft nicht wirtschaftlich zu führen sei. Die CSU verweist auf das Gutachten der Schwan & Partner GmbH vom September 2014. Darin kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass das Heim auch durch den Kreis wirtschaftlich betrieben werden könnte, sich die Investition in einen Neubau refinanzieren würde. Die Fraktion fordert, dass dieses Gutachten den Mitgliedern des Kreistags ausgehändigt wird.

© SZ vom 20.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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