Lenggries:Beachvolleyball auf vier Plätzen

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Lenggrieser Gemeinderat stimmt Standort an der Kaserne zu

Von Alexandra Vecchiato, Lenggries

Seit Jahren sucht der Turnverein Lenggries nach einem Standort für neue Beachvolleyballplätze. Verschiedene Orte standen zur Diskussion, zuletzt auf dem Festplatz. Doch der Naturschutz stand dem Vorhaben entgegen. Nun haben die Sportler die Chance, vier Plätze zu bekommen. Der Gemeinderat stimmte der Erweiterung des Beachvolleyballplatzes am Sportplatz der ehemaligen Prinz-Heinrich-Kaserne zu. Allerdings gab das Gremium dem Verein mit auf den Weg, dass die Anlage irgendwann einmal verlegt werden könnte. Das hängt davon ab, was mit dem Kasernen-Areal passiert.

Zweiter Turnvereinsvorstand Stephan Bammer - der FW-Gemeinderat nahm an der Abstimmung am Montag wegen Betroffenheit nicht teil - sagte auf Nachfrage, dass der Verein für den Neubau von vier Beachvolleyballplätzen auf dem Lenggrieser Festplatz von Kosten in Höhe von 70 000 Euro ausgegangen sei. Die Erweiterung auf dem Kasernen-Sportplatz werde günstiger kommen. Am teuersten sei der Sand, den Bammer mit 20 000 Euro veranschlagt. Das Ausleihen der Maschinen, die Arbeitsleistung - all dies würden die Vereinsmitglieder stemmen. Allein die Sparte Volleyball habe mehr als 200 Mitglieder. Daher seien vier Plätze auch nicht groß dimensioniert. "Das deckt den derzeitigen Bedarf. Es ist kein Vorrat an Flächen eingerechnet", betonte Bammer. Werde regelgerecht gespielt, stünden auf jedem Feld zwei Spieler; acht Spieler würden zwei Plätze voll belegen. "Wir sind heilfroh um diese Vergrößerung." Verschiedene Altersgruppen würden gemeinsam trainieren - und das fast täglich. Gerade bei den Mädchen sei Volleyball beliebt.

Jeder Platz ist 16 auf acht Meter groß. Dazu kommen noch Flächen drumherum. Mit dem Aushubmaterial soll im südlichen Bereich des Platzes ein Wall modelliert werden; ebenso ist geplant, das leicht nach Nordosten abfallende Gelände anzugleichen. Die neuen Plätze liegen im Bereich des rechtskräftigen vorhabenbezogenen Bebauungsplans "Camp Woodward Europe Lenggries". Wie Bauamtsleiter Toni Bammer ausführte, widerspreche das Vorhaben des Turnvereins diesem nicht. Das Landratsamt habe sein Einverständnis signalisiert. Weil aber die Gemeinde für den Bereich einen neuen Bebauungsplan aufstellt (Sondergebiet ehemalige Prinz-Heinrich-Kaserne) und eine Veränderungssperre erlassen hat, muss eine Ausnahme genehmigt werden. Was jedoch problemlos möglich sei, sagte Bammer vom Bauamt. Der Verein muss sicherstellen, dass die Nutzer nur zu Fuß zu den Beachvolleyballplätzen gehen. Der Stellplatznachweis ist erfüllt. Durch die Erweiterung wird der bisherige Wegeverlauf zum Sportplatz beeinträchtigt und damit die Nachbarn, die Familie Sappl. Deren Langholztransporte müssen auch künftig ungehindert den Weg nutzen können.

Dass die Beachvolleyballplätze vielleicht eines Tages verlegt werden müssen, sieht Stephan Bammer unproblematisch. Da die Gemeinde nicht wisse, ob auf dem Kasernen-Gelände tatsächlich ein Sportcamp realisiert wird und welche Nutzung ein potenzieller Investor für den Sportplatz vorsehe, wolle die Kommune keine unwiderruflichen Fakten schaffen, so der zweite Vorsitzende des Turnvereins. Mit der Zusage, dass bei einer Verlegung die Volleyballfelder auf dem Sportplatz an anderer Stelle neu angelegt werden dürften, könne man leben. "Den Sand können wir wieder verwenden. Die Arbeitsleistung mag umsonst gewesen sein, aber das stemmen wir."

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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