Konzept gegen Niederschlagswasser:Nie mehr Überschwemmung

Experte empfiehlt Icking Mulden und dezentrale Versickerung

Der Ickinger Gemeinderat hat ein klares Ziel: Das Niederschlagswasser, das in der Gemeinde bei Starkregen stellenweise zu heftigen Überschwemmungen führt, soll künftig dezentral versickern. Zu dieser Überzeugung kamen die Gremiumsmitglieder mehrheitlich am Montag, nachdem Ingenieur Heiko Sieker die Möglichkeiten der Straßenentwässerung für die Straßen Angerl, Grainwinkel und Gert-Fröbe-Weg vorstellte.

Aufgrund der Boden- und Platzverhältnisse sei eine vollständig Versickerung im Bereich dieser Straßen allerdings nicht möglich. Er empfahl, entlang der Straßen Mulden-Rigolen-Systeme zu legen, die das Wasser abwärts leiteten bis in eine Versickerungsmulde auf einer Wiese nördlich der B 11. Kosten für die Mulde: etwa 100 000 Euro. "So kriegen sie eine ordentliche Entwässerung nicht nur für die Straßen, sondern auch für die Grundstücke", sagte er. "Sie drainieren quasi den Hang", schloss Sieker. Anlieger würden über die Straßenausbausatzung oder Erschließungsbeiträge beteiligt. Inzwischen steht Bürgermeisterin Margit Menrad zufolge auch fest, dass das Wasserwirtschaftsamt diese Planung "für sehr gut befindet, auch im Hinblick auf den Trinkwasserschutz".

Von Alternativlösungen, etwa das Wasser auf gemeindeeigene Grundstücke südlich der B 11 zu leiten, riet Sieker ab: zu teuer und zu nahe am Wasserschutzgebiet. Auch eine Ableitung per Kanal in die Isar sei nicht sinnvoll: Das Regenwasser müsste zuvor gereinigt werden und ein solch langer Betonkanal verursache "exorbitante Kosten", sagte Sieker.

© SZ vom 09.11.2016 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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