Kochel am See:Polizei ermittelt gegen Wanderer wegen fahrlässiger Brandstiftung

  • Mehrere große Glutnester machen den Einsatzkräften auf dem Jochberg noch immer zu schaffen.
  • Schon am Neujahrstag hatten 100 Einsatzkräfte den Flächenbrand auf etwa 100 Hektar bekämpft.
  • Zwei Männer hatten in der Silvesternacht wohl ein Lagerfeuer entzündet - nun ermittelt die Kripo wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Fast 36 Stunden nach Ausbruch des Feuers auf dem Jochberg im bayerischen Oberland laufen die Löscharbeiten noch immer. Am frühen Morgen machte sich die Polizei ein Bild der Lage. "Es gibt wirklich noch einige und auch größere Glutnester", sagte Polizeisprecher Anton Huber. Weil das Gelände dort sehr steil sei, könne nur mit Hubschraubern gearbeitet werden. Sieben Stück sind derzeit im Einsatz. Sie holen Wasser aus dem Walchen- und dem Kochelsee, um den Brand aus der Silvesternacht zu löschen.

Schon am Neujahrstag hatten etwa 100 Einsatzkräfte mit Hubschraubern den Flächenbrand auf etwa 100 Hektar im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen nahe Kochel am See bekämpft. Die Bundesstraße 11 bleibt wegen des Einsatzes den ganzen Tag über gesperrt, Wanderer sollten das gesamte Gebiet weiterhin meiden.

Der Brand entstand offenbar durch ein Lagerfeuer, das zwei Männer aus München in der Silversternacht auf dem Jochberg angezündet hatten. Einer der beiden stürzte kurz nach Mitternacht aus unbekannter Ursache etwa 100 Meter ab, brach sich ein Bein und rief mit seinem Handy um Hilfe.

Zunächst hatte der 32-Jährige angegeben, er habe ein Signalfeuer gemacht. Das hätten die Ermittlungen jedoch nicht bestätigt, die Polizei geht davon aus, dass das Lagerfeuer der beiden Männer außer Kontrolle geraten ist. Beim Versuch, den Brand zu löschen, sei einer abgestürzt.

Belastend dürften auch die Bilder einer Webcam sein, die zeigen, dass es schon vor Mitternacht ein Feuer gegeben hat.

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