Kochel am See:Austausch der Realschüler

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Gemeinsames Arbeitsessen: die französische Delegation um Präsident Philippe Gérardy (2.v.r.) und die Kochler mit Bürgermeister Thomas Holz (4.v.l.). (Foto: oh)

Die Gemeinde Kochel am See und der Gemeindeverband Pays d'Étain möchten ihre Partnerschaft intensivieren

"Eine ideale Gelegenheit, um unsere Gemeinde sowie die oberbayerische Lebensart und Tradition vorzustellen", freute sich Bürgermeister Thomas Holz. Er konnte beim Kochler Heimattag am Montag eine Delegation des französischen Gemeindeverband Pays d'Étain begrüßen, der in der Region Lothringen nicht weit von Verdun liegt. Neben dem Präsidenten Philippe Gérardy, zugleich Bürgermeister von Boinville-en-Woëvre, und dem Vize-Präsidenten Jean-Louis Périquet, Bürgermeister von Gincrey, waren auch der Verwaltungsdirektor des Gemeindeverbandes, Laurent Hoareau, und die Direktorin für lokale Entwicklung, Tourismus und Kultur, Catherine Ketterer, gekommen.

Ehe der Kochler Festtag gefeiert wurde, stand die Arbeit auf dem Programm. "Wir wollten die Gelegenheit dieses Treffens nutzen, um zu besprechen, wie man die Verbindung zwischen den Kommunen intensivieren kann", sagte Holz. Bei einem Abendessen, an dem neben den Gemeinderatsmitgliedern Rosi Marksteiner, Max Leutenbauer und Reinhard Dollrieß auch einige Bürger teilnahmen, wurden konkrete Schritte festgelegt: Da weder in der Kochler Franz-Marc-Grundschule noch in der Dorfschule Walchensee Französisch gelehrt wird, soll zunächst über die Schlehdorfer Realschule Sankt Immaculata ein Schüleraustausch mit einer der Realschulen in der Region Étain angestoßen werden.

Auf besonderen Wunsch von Präsident Gérardy wird Bürgermeister Holz zu Schulbeginn mit den Schulleitern der Grundschulen Kochel und Walchensee Kontakt aufnehmen, um zu besprechen, wie hier ein Austausch stattfinden könnte. Auch sollen sich die Künstler aus beiden Regionen, die sich mit den Werken von Franz Marc und dem Expressionismus beschäftigen, zu verschiedenen Aktionen treffen. Der Maler, der alnge in Kochel lebte, fiel 1916 in Braquis bei Verdun

Ein konkretes gemeinsames Projekt wurde für das kommende Jahr vereinbart: Da Franz Marc im Jahre 1917 auf Betreiben seiner Ehefrau Maria von seiner ersten Grabstätte im französischen Goussainville nach Kochel überführt und auf dem Pfarrfriedhof Sankt Michael beigesetzt wurde, soll an dieses Ereignis in besonderer Weise gedacht werden. "Wir werden zunächst die genauen Daten ermitteln und dann möglicherweise ein Programm erstellen, das an beiden Grabstätten stattfinden wird", sagte Holz.

Die französischen Gäste nahmen anschließend am Festzug durch Kochel teil und besuchten auch das Seefest. Vor allem die große Anzahl an Teilnehmern, die Kochler Blasmusik, aber auch das gemütliche Miteinander bei bester Stimmung unter den Kastanienbäumen am Ufer des Kochelsees habe ihnen sehr gut gefallen, berichtete Holz am nächsten Tag. Für ihn steht nach dem erneuten Treffen fest, dass die Kommunen in Kontakt bleiben und die Beziehungen ausbauen wollen. In welche Form einer Partnerschaft dies münde, werde man sehen.

© SZ vom 17.08.2016 / ihr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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