200 Kilometer Reichweite:Leise und umweltschonend zu Terminen

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Ein Elektroauto für die Gemeindemitarbeiter in Egling. Von links: Martina Maier, Bürgermeister Hubert Oberhauser, Daniela Simon und Josef Kellner (Energiewende Oberland). (Foto: Hartmut Pöstges)

Gemeinde Egling mietet Elektroauto für drei Jahre.

Von Claudia Koestler, Egling

Leise, schnell und CO₂-neutral - so kommen von nun an Eglings Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) und seine Rathaus-Mitarbeiter zu Terminen außerhalb der Gemeindeverwaltung. Am Mittwoch übergab Martina Maier vom Eglinger Autohaus Maier die Schlüssel des neuen, rein elektrisch betriebenen Dienstwagens in "Titanium Silber", dessen Seiten das neue Logo der Gemeinde und der Schriftzug "Egling . .. unsere Heimat" ziert.

"Der Umweltgedanke stand bei der Anschaffung im Vordergrund", sagte Oberhauser. "Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen in Sachen Energiewende und als Gemeinde unsere Vorbildfunktion ausfüllen", erklärte der Rathauschef. Energiewende heiße auch Verkehrswende, pflichtete ihm Josef Kellner, Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Energiewende Oberland, bei. Drei Monate lang hatte Oberhauser ein baugleiches Fahrzeug im vergangenen Sommer getestet und auf seine Tauglichkeit im Alltag geprüft. Die Handhabung unterscheidet sich ihm zufolge kaum von der herkömmlicher benzin- oder dieselbetriebener Autos. "Außer der Kraftübertragung", sagte Oberhauser. Diese sei nämlich im Vergleich "enorm". Entscheidend aber sei die Reichweite des Elektromotors gewesen. Immerhin ist Egling mit rund 75 Quadratkilometern eine der größten Flächenkommunen im Landkreis. Doch in der dreimonatigen Probephase habe sich gezeigt, "das Elektrofahrzeug ist optimal für das, was wir brauchen", freute sich der Rathauschef.

Der Kia "Soul", der zu 90 Prozent recycelbar ist und den die Gemeinde auf drei Jahre geleast hat, schafft laut Oberhauser mit einer Batterieladung über 200 Kilometer, kann 125 Stundenkilometer in der Spitze fahren und hat 110 PS. Weil es wesentlich leiser ist als ein benzinbetriebenes Auto, aktiviert sich laut Herstellerkatalog bei geringen Geschwindigkeiten ein virtuelles Maschinengeräusch, um Fußgänger und Tiere in der Nähe zu warnen. Auch wenn bald alle Rathaus-Mitarbeiter "stets mit einem Lächeln an Tankstellen vorbeifahren werden", wie Kellner sagte: Man müsse mit einem E-Auto dauerhaft die Formel "fahren oder laden" im Kopf haben. Das aber sei unproblematisch: Das Ladekabel ist für herkömmliche Schuko-Haushaltsstecker ausgelegt, an jeder Buchse kann somit geladen werden. Was eine Ladung kostet, konnte Oberhauser noch nicht sagen. Sicher sei aber, "es ist signifikant weniger als eine Tankfüllung."

© SZ vom 27.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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