Jahresrechnung:Dietramszell spart 1,2 Millionen Euro ein

So schlimm, wie Kämmerin Heike Finsterbusch die Finanzlage der Gemeinde Dietramszell vor gut einem Jahr eingeschätzt hatte, ist es doch nicht gekommen. Damals hatte sie einen Nachtragshaushalt vorgelegt, um nötige Investitionen zu finanzieren und die nach unten korrigierten Steuereinnahmen auszugleichen. Das Ergebnis der Jahresrechnung 2015, das jetzt im Gemeinderat vorgestellt wurde, fiel besser aus.

Zum einen, weil die Steuereinnahmen doch stärker sprudelten. Finsterbusch konnte ein Plus von sechs Prozent beim Nettosteueraufkommen vermelden, das sich vor allem aus Gewerbe- und Einkommensteuereinnahmen zusammensetzt. Zum anderen sparte die Gemeinde insgesamt 1,2 Millionen Euro ein. Weil Baumaßnahmen nicht umgesetzt oder verschoben wurden, fielen beim Straßenbau 440 000 Euro, bei der Generalsanierung der Schule 350 000 Euro und bei der Wasserversorgung 200 000 Euro weniger an. Auch das Darlehen über 180 000 Euro für die Sanierung des Schulhauses in Linden, wo Asylbewerber oder sozial Bedürftige untergebracht werden sollen, hat Finsterbusch nicht aufgenommen. Der Umbau werde erst nächstes Jahr erfolgen, sagte sie. Für den Breitbandausbau wurden nicht, wie vorgesehen, rund 210 000 Euro ausgegeben, sondern nur 5000 Euro. Allesamt Ausgaben, die aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sind.

Im Jahr 2015 hatten die Mehreinnahmen und Minderausgaben freilich positive Folgen für den Haushalt: Die freie Finanzspanne, also Mittel für Investitionen, stieg von rund 407 000 Euro auf 650 000 Euro. Und statt vorgesehener Rücklagenentnahmen war eine Zuführung von über 800 000 Euro möglich. Auch die Schulden wurde weiter reduziert: Zum Dezember 2015 sank der Schuldenstand von 3,3 Millionen auf 3,2 Millionen Euro.

© SZ vom 21.11.2016 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: