Icking:Wohlbestelltes Haus

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Hans Härtl (l.) erhält seine Entlassungsurkunde vom Ministerialbeauftragten Stephan Zahlhaas. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Hans Härtl nimmt Abschied als Direktor des Ickinger Gymnasiums

Von Ingrid Hügenell, Icking

Sechs Jahre lang hat Hans Härtl das Ickinger Gymnasium geleitet. Nun ist er in den Ruhestand verabschiedet worden. Am Donnerstagabend fand eine Abschiedsfeier für Wegbegleiter, Kollegen, Lehrer und Elternbeiräte statt. Gekommen waren auch Bürgermeister und Zweiter Bürgermeister der Nachbarkommunen. Unter den Gästen waren die Direktoren benachbarter Gymnasien: Hermann Deger aus Geretsried, Wolfgang Sagmeister aus Schäftlarn und Margit Mintzel aus Penzberg.

Nicht rechtzeitig erschienen Härtls Tochter und sein Bruder, was der scheidende Direktor mehrfach coram publico monierte. Das wiederum kommentierte Stephan Zahlhaas, der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-West, der Härtl seine Verabschiedungsurkunde überreichte: "Mich wundert es, dass ein Schulleiter so wenig resistent gegenüber Zu-spät-Kommen ist..."

Zahlhaas rekapitulierte Härtls Werdegang, der dafür verantwortlich sei, dass das Ickinger Gymnasium heute den Namen Rainer Maria Rilkes trage, über einen modernen Anbau für Informatik und Physik verfüge und demnächst auch neue Außenanlagen erhalte. Der Ministerialbeamte erinnerte auch daran, dass Härtl in seiner Zeit als Konrektor des Geretsrieder Gymnasiums darauf hingewirkt habe, dass dort die moderne Sprachenfolge Englisch-Französisch-Spanisch möglich sei. In Icking hingegen habe er den Humanistischen Zweig gestärkt, so dass es dort stets eine Griechisch-Klasse gebe. "Sie hinterlassen ein wohlbestelltes Haus", bescheinigte er Härtl schließlich.

Zuvor hatten die Ickinger Bürgermeisterin Margit Menrad und die Elternbeiratsvorsitzende Susanne Arndt, zugleich Vorsitzende der Landes-Elternvereinigung, Grußworte gesprochen. Menrad zählte einige Vorurteile Lehrern gegenüber auf. Vom faulen Beamten über den Besserwisser bis hin zum weltfremden Ahnungslosen, nur um dann zu sagen: "Das alles sehe ich anders." Härtl habe seine Aufgabe "mit Bravour gemeistert". Arndt hielt sich sehr kurz, dankte Härtl für sein stets offenes Ohr für die Anliegen der Eltern und dankte für die gute Zeit.

Den musikalische Teil des Abends gestaltete der renommierte, aus Icking stammende Bassbariton Thomas Stimmel zusammen mit dem isländischen Pianisten Bjarni Fríman Bjarnason. Stimmel trug unter anderem die Vertonung des Rilke-Gedichts "Du aber, Göttlicher" vor. Im Publikum saß der Komponist des Lieds, Karl Gertis - er ist einer der Rotarier-Freunde Härtls und hatte die Musik zur Namensgebung des Gymnasiums geschrieben.

Härtls Nachfolgerin Astrid Barbeau konnte nicht zur Verabschiedung kommen. Die Deutsch- und Französischlehrerin leitet seit 2012 die Internationale Deutsche Schule in Paris und weilte am Donnerstagabend noch in der französischen Hauptstadt. Die Schüler, so kündigte Härtl an, werden am Mittwoch, 29. Juli, Gelegenheit haben, von ihm Abschied zu nehmen. Dann zeigt die Videogruppe von 19.30 Uhr an in der Turnhalle ihren Jahresrückblick.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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