Icking:Icking spendet laufend

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Kabarettist Christian Springer ist ein engagierter Flüchtlingshelfer. (Foto: Manfred Neubauer)

Gymnasiasten unterstützen Springers Orienthilfe

Von Claudia Koestler, Icking

Die Dimensionen dieser Krise sind erschütternd: Fast acht Millionen Kinder, Frauen und Männer sind derzeit in Syrien auf der Flucht vor einem grausamen Bürgerkrieg. Die meisten fliehen in den Nachbarstaat Libanon und hausen dort unter teils katastrophalen Bedingungen in überfüllten Lagern. Was das alles mit dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zu tun hat? Den Schülern des Ickinger Rainer-Maria-Rilke-Gymnasiums ist die verzweifelte Lage der Menschen im Libanon nicht egal, genauso wenig wie sie den Kabarettisten und Humanitärhelfer Christian Springer nicht kalt lässt. Deshalb werden die Ickinger Schüler Springers Verein "Orienthelfer" unterstützen, um die Not zu lindern. Die Einnahmen ihres jährlichen Spendenlaufs (diesmal am 27. Juli) werden sie heuer seiner Organisation übergeben.

Springer, der seit Dezember 2011 mit weiteren freiwilligen Orient-Helfern regelmäßig in den Libanon fährt, um schnell und professionell Hilfe in den Flüchtlingslagern zu leisten, besuchte in der vergangenen Woche das Ickinger Rilke-Gymnasium, um den Schülern genau zu erklären, was mit ihrem erlaufenen Geld passieren wird. Es soll vor allem den Kindern unter den inzwischen 1,4 Millionen syrischen Flüchtlingen helfen, sagte Springer. Konkret drei Projekte wird er damit fördern: Zum einen die Situation in den Lagern verbessern mit der Bereitstellung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Unterkünften. Darüber hinaus will Springer ein Schulprojekt in Bar Elias unterstützen, das die Erziehung und Bildung von rund 400 Kindern garantiert. Drittens will der Verein Orienthelfer dort eine weitere Schule aufbauen, ein Wunsch, den die Ickinger Schüler ihm bei seinem Besuch besonders ans Herz legten.

Die Idee, die Einnahmen des Spendenlaufs Springers Organisation zukommen zu lassen, hatte der Fachbetreuer Sport, Reinhard Badlehner: "Die Orienthelfer waren mir in der Vergangenheit positiv aufgefallen", erklärte er. Alle Schüler des Gymnasiums werden sich am Spendenlauf beteiligen. Auf einem Rundkurs gibt es nach exakt einem Kilometer einen Stempel zum Beleg der Strecke. "Die Leistung geben sie sich aber selbst vor, soviel eben jeder schafft", sagt Badlehner. "Sie müssen auch nicht immerzu laufen, sie müssen sich eben fortbewegen." Die Spenden generieren die Schüler über Sponsoren, die bereit sind, jeden gelaufenen Kilometer mit einem Geldbetrag zu belohnen. "Oft sind diese Sponsoren die Eltern oder andere Verwandte, manchmal aber auch lokale Firmen", sagt Badlehner. Derzeit sind die Schüler mit den Sponsorenverträgen unterwegs. Badlehner hofft, dass ihr Engagement auf viel Resonanz fällt. In der Vergangenheit habe der Spendenlauf jeweils zwischen 12 000 und 15 000 Euro eingebracht. Beim aktuellen Lauf setzt er auf mehr: "20 000 bis 25 000 Euro wären schön, da hoffe ich drauf, weil wir heuer eben auch eine besonders große Motivation haben."

© SZ vom 06.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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