Icking:Eintauchen in die Welt der Quartette

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Das Kuss Quartett Berlin lädt beim Ickinger Frühling zu einem Abend des Streichquartetts. (Foto: Privat)

Die Veranstaltungsreihe "Ickinger Frühling" geht in die zweite Runde mit Bewährtem und Neuerungen

Von Reinhard Szyszka, Icking

Zweimal im Jahr wird Icking zum Festspielort: im Herbst, wenn der Ickinger Konzertzyklus steigt - und seit 2014 auch im Mai. Susanne und Christoph Kessler, die Veranstalter des "Ickinger Frühling", haben wieder ein vielseitiges Programm auf höchstem Niveau zusammengestellt. Musikfreunde aus nah und fern können am 9. und 10. Mai in die Welt der Streichquartette eintauchen. Nicht weniger als drei renommierte Quartette, allesamt Preisträger hochkarätiger Wettbewerbe, werden zu hören sein.

Stammgast beim "Ickinger Frühling" ist Oliver Wille, Kammermusik-Professor an der Musikhochschule Hannover. So wie im letzten Jahr wird Wille auch diesmal zwei Gesprächskonzerte anbieten, in denen einzelne Werke aus Interpretensicht analysiert werden. Wille weiß, wovon er spricht, denn er spielt selbst seit langen Jahren im Berliner Kuss-Quartett. Und die Gesprächskonzerte arten nicht zum Trockendiskurs aus, sitzt doch jeweils ein Streichquartett mit auf der Bühne, das die verschiedenen Spielmöglichkeiten demonstriert. In diesem Jahr wird ein solches Gesprächskonzert am Samstag, 9. Mai, um 16 Uhr den "Ickinger Frühling" einleiten. Und abends um 19:30 stellt Wille dann im Kuss-Quartett seine eigenen Fähigkeiten als Musiker unter Beweis.

Der Sonntag wird um 11 Uhr mit einem Konzert des jungen Cavalieri Quartet aus London eröffnet. Und wenn man schon einmal so viele exzellente Quartette auf einem Haufen hat, dann kann man das für ein selten gespieltes Werk nutzen: das Mendelssohn-Oktett, bei dem gleich zwei Streichquartette miteinander musizieren. Die Londoner präsentieren das Werk gemeinsam mit dem Prager Zemlinsky Quartet.

Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr ist dann wieder Wille mit einem Gesprächskonzert an der Reihe. Diesmal geht es um Beethovens Große Fuge, das wohl sperrigste Werk der Wiener Klassik überhaupt. Die Große Fuge steht - im Rahmen des B-Dur-Quartetts, für das sie komponiert ist - auch auf dem Programm des Abendkonzerts um 19.30 Uhr. Das Zemlinsky Quartet, das bereits am Vormittag im Oktett zu hören war, spielt.

Wie in Icking üblich, gibt es zu allen drei Konzerten Einführungsvorträge, jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn. Anders als die Gesprächskonzerte, die sich auf die Interpretation konzentrieren, behandeln die Vorträge die Struktur der Werke selbst. Der "Ickinger Frühling" nähert sich also der Musik von zwei Seiten an: "Was hat der Komponist geschrieben?" in den Vorträgen, "wie setzen es die Spieler um?" in den Gesprächskonzerten.

Neu im Programm ist dieses Jahr die kostenlose "Hörstunde nach Wunsch" am Sonntag um 17 Uhr. Hier können die Besucher unter sämtlichen Werken der Konzertprogramme auswählen, was sie gerne von CD hören möchten. Außerdem kann man die Pausen zwischen den Konzerten nutzen, um die diversen Ausstellungen zu betrachten: Gemälde, Schmuck, Geigenbau. Und natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Es gibt Getränke und Häppchen in den Konzertpausen, Kuchen an den Nachmittagen und am Sonntag ist ein warmes Mittagessen im Angebot. Ein vielseitiges Programm also, das nicht nur die Ohren ansprechen soll, sondern auch die Augen und den Gaumen. Wer alle Angebote wahrnimmt, wird am Sonntagabend wohlig erschöpft nach Hause fahren - und sich auf den "Ickinger Frühling" 2016 freuen.

Alle Konzerte - außer der Hörstunde - finden im Rilke-Konzertsaal des Gymnasiums Icking statt. Einzelkarten für jedes Konzert kosten 24 Euro, Einführungsvorträge (nur Abendkasse) 5 Euro, ein Gesamtpaket 95 Euro. Ermäßigungen erhalten für Jugendliche und Schwerbehinderte. Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Schreibwaren Baumgartner Icking, Buchhandlung Isartal Ebenhausen sowie über Vorverkaufsstellen von München Ticket. Restkartenverkauf an der Abendkasse. Das Gesamtpaket kann per Mail über abo@klangwelt-klassik.de oder telefonisch unter 08178-7171 bestellt werden.

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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