Icking:Den Raum öffnen

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Die Heilig-Kreuz-Kirche erhält ein modernes Gesicht

Von Claudia Koestler, Icking

Die Ickinger Heilig-Kreuz-Kirche wird neu gestaltet. Symbolträchtige Änderungen sollen das katholische Gotteshaus an die heutigen Bedürfnisse anpassen und in die Zukunft führen. "Wir wollen das Erbe wertschätzen, es aber für die nachfolgenden Generationen attraktiv und liebenswert gestalten", sagt Pfarrer Peter Vogelsang.

Die Pläne, die am Sonntag vorgestellt worden sind, fanden bereits die Zustimmung der Kirchenverwaltung, des Pfarrgemeinderats und des Baureferats der Erzdiözese. Auf rund eine Million Euro werden die Kosten der Sanierung veranschlagt, die Finanzierung ist weitestgehend gesichert: 93 Prozent übernimmt die Erzdiözese, sieben Prozent die Kirchenstiftung.

Die 1953 erbaute Pfarrkirche wurde zum einen nie ganz vollendet, zum anderen enthält sie derzeit noch viele gestalterische Merkmale aus der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. So dient die Raumstruktur eher der lateinisch-tridentinischen Liturgie, bei der der Priester die Messe mit dem Rücken zu den Gläubigen hielt - der große Altar steht noch quer und erhöht. "Doch das Zweite Vatikanische Konzil wollte die Messe erlebbar machen", erklärt Pfarrer Vogelsang. Seither wendet sich der Priester den Gläubigen zu. Auch in Icking soll nun nach den Plänen des Ellbacher Architekten Manfred Turner und unter Gestaltung durch Erwin Wiegerling der Altar nicht länger wie ein Querriegel im Raum stehen. Er wird künftig längs gestellt, öffnet somit den Raum und wirkt wie eine Tafel, an die der Pfarrer einlädt.

Weitere wichtige Bestandteile der Neugestaltung: Unter anderem wird das ursprüngliche, wiederentdeckte Kreuz über dem Altar aufgehängt. Die Glasfenster im Altarraum, derzeit farblos, werden in gelbem Licht erstrahlen und den Morgen symbolisieren, blaue Fenster am Westportal den Abend. Das Taufbecken erhält einen Platz am Eingang, als Gegenstück zum Altar. Noch in diesem Jahr soll mit der Sanierung begonnen werden. Während der Bauphase bleibt die Kirche gesperrt.

"Wir sind sehr dankbar, dass wir in der Zeit in der evangelischen Kirche Gottesdienst feiern dürfen", sagt Vogelsang. Sowohl die ökumenische Geste wie auch der Konsens unter den Ickinger Katholiken, die Kirche neu zu gestalten, begeistert ihn: "Es ist toll, wie die Leute hier zusammen halten." Und wo man sich gerne versammelt, "da kann eben auch was wachsen."

© SZ vom 13.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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