Hebfeier in Großweil:Die Glentleiten zum Mitnehmen

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Direktorin Monika Kania-Schütz mit Architekt Florian Nagler, den Zimmerern und Ehrengästen. (Foto: Bezirk Oberbayern/Archiv Freilichtmuseum Glentleiten)

Das neue Eingangsgebäude des Freilichtmuseums wird auch einen Laden bieten

Von Melanie Kraus, Großweil

Die Bänder des Richtbaums flattern im gleichen Takt wie die selbstgebauten Fächer der Gäste, die zur Hebfeier des neuen Eingangsgebäudes im Freilichtmuseum Glentleiten gekommen sind. Die Besucher stehen außerhalb des holzverkleideten Rohbaus auf einem Plateau in der Mittagssonne und genießen "den schönsten Blick, den man sich vorstellen kann", wie der oberbayerische Josef Mederer, Bezirkstagspräsident von Oberbayern, sagt. Während er seine Dankesrede hält, überblicken die rund 120 Eingeladenen Kochelsee, Jochberg, Herzogstand und Heimgarten. Dieses Panorama wird sich auch den Besuchern nach der Eröffnung, die für den 19. März des kommenden Jahres geplant ist, eröffnen. Wo jetzt noch Flachdächer und Betonmauern stehen, soll bald ein Biergarten mit Rasen und Spielplatz sein. Die Arbeiten seien "absolut im Zeitplan", sagte Mederer, und "aller Voraussicht nach auch im Kostenrahmen".

Der zweistöckige Neubau oberhalb des Starkerer Stadels, mit einer Grundfläche von 72 mal 15 Metern, soll künftig nicht nur das alte Eingangsgebäude ersetzen, sondern auch die Gastronomie des Starkerer Stadels. Beide Bauten hätten die Auflagen zu Brandschutz und Barrierefreiheit nicht mehr ausreichend erfüllt, erklärte Projektleiter Jan Lindschulte. Eine Sanierung rechnete sich nicht mehr, deswegen kam der Neubau. Der will aber auf den ersten Blick nicht zum Gesamtbild passen. "Der äußere Bau wird noch mit Erde überschüttet und damit in den Hang eingearbeitet", sagt Lindschulte. Er und Architekt Florian Nagler sind sich einig, dass sie "eine Verpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang mit einem so schönen Ort" haben. Der Aufgabe, ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen, hätten sie daher "viel Hirnschmalz" gewidmet.

Durch die Hanglage des Neubaus sind beide Stockwerke ebenerdig begehbar und rollstuhlgerecht. Im ersten Stock findet eine Gaststätte mit Schaubrauerei Platz, im Erdgeschoss sind das Entree mit Kasse, ein Museumsladen und die Räume für Sonderausstellungen geplant. Museumsdirektorin Monika Kania-Schütz sieht im neuen Eingangsgebäude "eine Verbesserung für Besucher und Mitarbeiter", denn für letztere gebe es viele neue Arbeits- und Sozialräume, die das alte Gebäude nicht bot. Der Eingangsbereich sei "etwas ganz Bedeutsames", denn "es ist wichtig, dass der Besucher gut ankommt", sagt Kaina-Schütz. Das soll auch der neue Museumsladen den Gästen ermöglichen. Durch sein Angebot an Produkten, deren Zutaten aus dem Freilichtmuseum stammen, werde die Glentleiten ein Museum zum Mitnehmen und Nachschmecken.

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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