Geretsried:Protestaktion vor der Petruskirche

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Das fingierte Grab bei der Petruskirche in Geretsried. (Foto: Polizei)

In der Nacht zum Freitag hat es auf den Grünanlagen der evangelischen Petruskirche eine ungewöhnliche Protestaktion gegeben: Mehrere Personen wurden dabei beobachtet, wie sie ein Loch in Form eines Grabes ausgehoben hätten. Als die Polizei eintraf, waren die jungen Leute bereits verschwunden.

Von Erik Häußler, Geretsried

In der Nacht zum Freitag hat es auf den Grünanlagen der evangelischen Petruskirche eine ungewöhnliche Protestaktion gegeben. Gegen 0.45 Uhr wurden nach Polizeiangaben drei junge Männer und eine Frau dabei beobachtet, wie sie ein Loch in Form eines Grabes ausgehoben hätten. Als die Polizei eintraf, waren die jungen Leute bereits verschwunden. Sie hinterließen eine symbolische Grabstelle, auf der eine Geranie gepflanzt und eine Grabkerze aufgestellt war. In die ausgehobene Erde hatten sie ein Holzkreuz gesteckt und darüber ein Leintuch gelegt. Diese seien mit "Kein Mensch ist illegal", "Borders kill" und "Opfer europäischer Außenpolitik" beschriftet, sagt Walter Siegmund, Leiter der Polizeiinspektion Geretsried.

Die Protestler beziehen sich auf die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union und die Todesopfer unter den Menschen, die über das Mittelmeer fliehen. Ob es sich bei der Aktion um eine Straftat handle, könne man noch nicht sagen. Die Polizei warte ab, ob der zuständigen Pfarrers Theo Heckel Strafantrag stelle.

Die Aktion sei zunächst im Rahmen der freien Meinungsäußerung zu sehen, eben eine andere, etwas ungewöhnliche Art, ist Siegmunds Einschätzung. Auch wenn das Gelände nicht eingezäunt ist, entstand an den Grünflächen ein Schaden. Ob dieser als Sachbeschädigung angezeigt werde, liege in der Hand der evangelischen Gemeinde.

Siegmund geht davon aus, dass es sich um eine organisierte Tat handle. "Das war eine gezielte Aktion in größerem Rahmen", erklärt er. An mehreren Stellen bundesweit wie in der Region habe es ähnliche Aktionen gegeben. Wer dahinter steckt, ist noch unklar. Die Täter hätten sich aber in den sozialen Medien bereits dazu bekannt und auch Fotos veröffentlicht.

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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