Geretsried:Pop-up-Store war erfolgreich

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Dorien Meima-Schmid hat das Projekt angestoßen und freut sich über den Erfolg. (Foto: Felicitas Amler)

Projekt zur Zwischennutzung begeistert die Teilnehmer

Von Lisa Kuner, Geretsried

Belebte Straßen, interessante Läden, schöne Orten zum Verweilen - so wünscht man sich eine Innenstadt. Die Realität sieht oft anders aus, so auch in Geretsried, wo immer wieder Geschäfte leer stehen.

Mit einem Pop-up-Store gab es in der Egerlandstraße 50 von Mitte November bis Mitte Dezember ein spannendes Konzept zur Zwischennutzung, das dazu beitrug die Innenstadt etwas lebendiger zu machen. Entstanden ist das Ganze auf Initiative von Dorien Meima-Schmid. Zehn kleine Unternehmer und Startups hatten sich hier für eine einmalige Gebühr von 100 Euro einen Stand gemietet und konnten dort einen Monat lang ihre Waren anbieten. Von handgemachter Seife, über faire Schokolade bis hin zu einer Portrait-Malerin, war alles dabei. Neben dem Verkauf, war es auch Ziel die Bekanntheit von regionalen Kreativschaffenden zu erhöhen. Sowohl die Teilnehmer, als auch die Initiatoren und Unterstützer des Projekts waren zufrieden.

Meima-Schmid freut sich über die durchweg positiven Reaktionen zum Pop-up-Store und auch über die gute Zusammenarbeit. "Das war wirklich ein gemeinsames Projekt", sagt sie. Bürgermeister Michael Müller zeigt sich erfreut, dass es noch regionale Alternativen zu großen Ketten und Onlinehandel gibt. "Das Projekt zeigt, mit innovativen Ideen kann man noch gegen den Mainstream bestehen", sagt er. Für die Entwicklung der Innenstadt brauche es auf der einen Seite Masse, aber zu einer vielfältigen Einkaufslandschaft gehöre auch Individuelles und nicht Austauschbares.

Andreas Roß, Vorstand des Wirtschaftsforum Oberland, sieht in dem Pop-up-Store ein sehr gelungenes Versuchsprojekt. Es sei sichtbar gemacht worden, was es in der Region alles gibt und dass sich die Möglichkeit bietet, Dinge zu entdecken, die man gar nicht erwartet hätte, sagt Roß. Es sei wichtig, dass man auch in Zukunft den Mut aufbringt, Gelegenheiten zu nutzen und etwas auszuprobieren.

Der 23-jährige Colin Jatho, der mit seinem Zwillingsbruder Ken Jatho das eigene Modelabel "Deep Into Your Mind" vermarket, äußert sich begeistert. "Wir haben so gut wie alles, das wir da hatten, verkauft", erzählt er. Bis dahin hatten die beiden Brüder gar keine Erfahrungen mit dem regionalen Verkauf, da sie bis dahin ihre Produkte nur im Onlinehandel vertrieben hatten. Dass ihre Sachen so gut ankommen, hätten sie nicht gedacht. Der Pop-up-Store war eine tolle Möglichkeit für die beiden, ihre Waren zu präsentieren. Denn normalerweise hätten sie nicht die finanziellen Möglichkeiten, Ladenfläche zu mieten. Sie überlegten jetzt, wie sie sich auch in Zukunft ihre Ware direkt vertreiben können, berichten sie.

Petra Bauer-Wolfram hatte als Fotografin am Projekt teilgenommen. Dadurch habe sie eine neue Ausstellung für Ende des Jahres im Klinikum Wolfratshausen bekommen. "Es ist nur ein bisschen schade, dass ich nicht öfter im Laden sein konnte", sagt sie. Gerne wäre sie noch mehr mit den Leuten ins Gespräch gekommen, aber ihre Arbeit habe das nicht zugelassen. Martina Gaydoul arbeitet mir Papierhandwerk und wollte durch die Teilnahme hauptsächlich bekannter werden. Sie freut sich auch, dass sie "ordentlichen Umsatz" machen konnte.

Anette Hilpert, Wirtschaftsförderin der Stadt Geretsried, erklärt, dass sie natürlich nicht auf Leerstand hoffe, sich aber grundsätzlich eine Wiederholung des Projekts vorstellen kann. Was nun mit der Landenfläche geschieht ist noch nicht endgültig geklärt.

© SZ vom 13.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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