Geretsried:Neue Schilder an Radweg-Kreuzung

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Von Thekla Krausseneck, Geretsried

An der als Tattenkofener Straße bekannten Staatsstraße 2369 in Geretsried werden jetzt doch Schilder aufgestellt, die vor querenden Fahrradfahrern warnen sollen. Die ist eine Reaktion des Staatlichen Straßenbauamts auf die zunehmende Frequentierung des Radwegs. Die Stelle, an welcher der Radweg über die Staatsstraße führt, gilt spätestens seit 2009 als gefährlich. Damals kam ein 56 Jahre alter Mann ums Leben, als er versuchte, die Straße zu überqueren. Die seitdem mal leidschaftlich, mal verhalten geführte Diskussion über Gegenmaßnahmen drehte sich um Unterführungen, Brücken, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Schilder - und scheiterte bisher an der Haltung des Straßenbauamts, das die gefährliche Stelle durch die Schranken am Radweg als ausreichend gesichert betrachtete. Bei Einhaltung der allgemeinen Verkehrsregeln könne nichts passieren, zitierte Bürgermeister Michael Müller (CSU) das Staatliche Straßenbauamt im Stadtrat.

Im vergangenen Jahr seien jedoch mehr als 60 000 Radler auf dem Weg gezählt worden, so Müller. Darüber hinaus sei er jetzt offizieller Teil der Route München-Venedig, weshalb das Straßenbauamt nun auch damit rechne, dass künftig immer mehr Radler die Staatsstraße überqueren würden. Deshalb werden nun doch Hinweisschilder aufgestellt - "endlich", wie der Bürgermeister im Stadtrat sagte. Jedoch werde die Stadt langfristig gesehen wohl nicht um eine Unterführung herumkommen. Eine solche wird auch von der Bevölkerung gefordert, wie etwa bei der Bürgerversammlung in April 2015. Damals hatte Landrat Josef Niedermaier das Vorhaben - angesichts staatlicher Auflagen wie dem Hochwasserschutz - als viel zu teuer bezeichnet. 600 000 Euro, so schätzte der Landrat, müsste die Stadt für die Unterführung aufbringen. Niedermaier sprach sich damals auch gegen Schilder aus: Diese würden eine Sicherheit suggerieren, die es in Wirklichkeit nicht gebe.

Stadtrat Detlev Ringer (Grüne) gab im Stadtrat zu verstehen, dass er weiterhin eine Geschwindigkeitsbegrenzung fordere. Zwischen Schlehdorf und Kochel gebe es eine ganz ähnliche Radwegkreuzung. Die sei gut einsehbar und werde nicht wie in Geretsried von Bäumen verstellt, betonte Ringer. Dennoch gebe es an dieser Stelle eine Begrenzung auf 60 Stundenkilometer. Eine solche will das Straßenbauamt bislang nicht in Geretsried einführen.

© SZ vom 06.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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