Kunst- und Kulturmeile durch Geretsried:Müllers Modell

Lesezeit: 1 min

Das "Sterbende Pferd" des Bildhauers Hans Neumann hat die Stadt nach dem Kulturherbst gekauft. (Foto: Pöstges)

Der Geretsrieder Bürgermeister entwirft den Plan einer dauerhaften Kunst- und Kulturmeile quer durch die Stadt. Mit einem "Sterbenden Pferd" könnte sie beginnen

Von Felicitas Amler, Geretsried

Wenn der Geretsrieder Rat tagt, hat er immer die ganze Stadt vor Augen. Buchstäblich - denn in der Mitte des Sitzungsrunds steht ein großes hölzernes Modell. Gewöhnlich findet es während der Diskussionen keine größere Beachtung, aber Bürgermeister Michael Müller (CSU) nutzt dieses Bauklötzchen-Geretsried gern mal dazu, eigene Visionen anschaulich zu machen. So am Dienstag, als er nach dem Bericht von Kultur-Mitarbeiterin Anita Zwicknagl über das Stadtmuseum seine Idee eines Skulpturenparks entwickelte.

Dem Bürgermeister schwebt eine Verbindung vom Stadtmuseum an der Graslitzer Straße zum Rathaus und weiter auf den Karl-Lederer-Platz vor. Während er am Dienstag das Modell der Stadt umkreiste, hier auf die Miniatur-Ausgabe des Museums und dort auf die des Rathauses deutete, betonte Müller immer wieder, es sei natürlich noch nichts entschieden. Er werde seine Ideen selbstverständlich in aller Form in den Stadtrat einbringen. Dennoch: Manches ist bereits begonnen. So hat die Stadt nach dem Kulturherbst 2014 eine Holz-Plastik des Münsinger Bildhauers Hans Neumann angekauft, "Sterbendes Pferd" oder auch "Flucht" genannt. Sie steht - derzeit noch unter Wintergerüst - bereits im Garten des Museums.

Und so soll es weitergehen, erklärte Müller: Die Stadt könnte bei ähnlichen Gelegenheiten großformatige Kunstwerke erwerben, um nach und nach einen Skulpturenpark anzulegen. Den Bebauungsplan Karl-Lederer-Platz sähe der Bürgermeister deswegen gern um das Stadtmuseum erweitert. Es gehe um eine verbesserte Anbindung dieser Einrichtung und um eine Aufwertung der Innenstadt, sagte er.

Die Gesten des Bürgermeisters über dem Miniatur-Geretsried holten aber noch raumgreifender aus. Weit über den Karl-Lederer-Platz hinaus in Richtung Süden: Er könne sich, analog zum "Weg der Geschichte" einen "Weg der Kultur" vorstellen, quer durch Geretsried, sagte Müller. Und wenn man an den geplanten Ausbau des Rathaus-Dachgeschosses mit einem 100 Quadratmeter großen Foyer denke, das ausdrücklich für Kunstausstellungen geeignet sein soll, dann ergäbe sich ein einheitlicher Bereich, so der Bürgermeister: "Eine Kunst- und Kulturmeile." Im Holz-Modell der Stadt ist jedenfalls noch Platz dafür.

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: