Geretsried:Konzepte umsetzen

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Energieforum informiert Kommunen über Fördermöglichkeiten

Die Bürgerstiftung Energiewende Oberland (EWO) hat kürzlich das siebte Interkommunale Energieforum im Rathaus Geretsried veranstaltet. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Ehrenamt sprachen darüber, wie Energie- und Klimaschutzkonzepte in der Region effizient umgesetzt werden können. Stefan Graf, Referent für Energierecht und Energiepolitik des bayerischen Gemeindetags und Ulrich Hach vom Wirtschaftsministeriums hielten Vorträge, Energiemanager Andreas Scharli und Projektkoordinatorin Ellen Esser vertraten die EWO. Der Leiter der EWO-Geschäftsstelle Stefan Drexlmeier moderierte die Veranstaltung. Bürgermeister Michael Müller (Geretsried) und Landrat Josef Niedermaier waren ebenfalls anwesend.

Graf betonte in seinem Vortrag, dass es für Kommunen große Chancen bietet, Ausschreibungen zur Energiebeschaffung zu bündeln und einen Energienutzungsplan zu erstellen: So konnten beispielsweise die Stromkosten einiger Gemeinden um rund 50 Prozent reduziert werden. Auch die Elektromobilität sprach Graf an. Der Bund stelle Fördermittel zur Verfügung, mit denen die Kommunen elektronische Fahrzeuge anschaffen könnten.

Anschließend präsentierte Scharli, wie Energie- und Klimaschutzkonzepte aktuell umgesetzt werden. Entscheidend sei, dass ein Konzept nicht nur vorhanden ist, sondern auch umgesetzt werden kann. Hach wies in seinem Vortrag darauf hin, dass das Wirtschaftsministerium Energienutzungspläne der Gemeinden fördert und aktuell auch die Umsetzung mit bis zu 70 Prozent der Kosten unterstützt. Er appellierte auch an die Kommunen, die Fortbildungsangebote der bayerischen Verwaltungsschule, wie die Qualifikation zum "Kommunalen Energiewirt" zu nutzen.

Esser stellte das Projekt "Peace-Alps" vor, an dem die EWO maßgeblich beteiligt ist und das von der EU gefördert wird. Die Kommunen werden dabei unterstützt, ihre Energie- und Klimaschutzkonzepte umzusetzen, indem verfügbare Fördermittel und rechtliche Rahmenbedingungen geprüft werden oder sie bei IT-Problemen Hilfe erhalten.

Während der Veranstaltung fand unter den Teilnehmern eine Umfrage zur Bedeutung verschiedener Bereiche der Energiewende statt. Für die meisten Befragten ist Öffentlichkeitsarbeit und energetische Gebäudesanierung am wichtigsten.

Das Fazit: Die größte Herausforderung besteht darin, finanzielle Mittel bereitzustellen und die Energienutzungspläne in der kommunalen Politik durchzusetzen. Das Ziel, die Energiewende bis 2035 umzusetzen, kann laut Drexlmeier erreicht werden, wenn solche Pläne erstellt werden - dies sei in vielen Städten und Gemeinden im Oberland bereits geschehen.

© SZ vom 06.07.2016 / floh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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