Geretsried:Hungerstreik beendet

Die beiden syrischen Flüchtlinge hoffen auf eine Anhörung

Von Felicitas Amler, Geretsried

Zwölf Tage lang haben die beiden syrischen Flüchtlinge nichts gegessen: Jetzt ist der Hungerstreik in der Geretsrieder Asylbewerber-Unterkunft beendet. "Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut", berichtet die ehrenamtliche Helferin Suzan Jarrar. Zwei anerkannte Flüchtlinge, die von Beruf Ärzte sind, hätten sich um die Hungerstreikenden gekümmert. Die beiden Syrer, 25 und 30 Jahre alt, hatten zwölf Tage lang nur Flüssigkeiten zu sich genommen. Der Ältere war am vergangenen Montag mit Herz- und Atembeschwerden in die Klinik gebracht worden, hatte sie aber noch am gleichen Tag verlassen. Die beiden beendeten ihre Aktion am Freitag - just an jenem Tag, an dem die Muslime das Ende des Ramadans feiern.

Die Hungerstreikenden hatten gegen die Dauer ihrer Asyl-Verfahren protestiert, sie warten seit neun, beziehungsweise 18 Monaten auf einen Bescheid. Nun schöpfen sie neue Hoffnung: Ein dritter Flüchtling, ein 29-jähriger Palästinenser, hatte am Mittwoch Nachricht vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bekommen und daraufhin seinen Hungerstreik beendet. Ob das Schreiben auf den Protest zurückgeht, bleibt offen, weil sich das Bundesamt in Nürnberg nicht zu Einzelfällen äußert. Vergangene Woche hatte auch der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller (CSU) bei der Behörde nachgehakt. Normalerweise dauert ein Asylverfahren in Deutschland im Durchschnitt 5,3 Monate.

© SZ vom 20.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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