Geretsried:Hilfe gesucht - und gefunden

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Die Internetseite "Asyl Geretsried" bietet ein umfassendes Angebot

Von Felicitas Amler, Geretsried

Es wird ein gut erhaltenes Sofa gesucht, eine Kindersitzerhöhung fürs Auto, ein Fahrrad oder - das gleich mehrmals - eine bezahlbare Wohnung: Solche Hinweise finden sich auf der Internetseite "Asyl Geretsried". Suzan Jarrar, im Rathaus zuständig für die Fachstelle Asyl und Koordination, hat die Seite zusammen mit dem Programmierer Wijdi Abdmoulah eingerichtet. Dass sie selbst gelernte Programmiererin ist, Arabisch spricht und Erfahrung als Flüchtlingshelferin hat, kommt ihr bei der Betreuung der Seite zugute.

Der Internetauftritt ist ein Angebot für beide Seiten: Flüchtlingshelfer und solche, die es werden wollen, können sich informieren, was gebraucht wird, können Kontakte knüpfen und alles über Treffpunkte erfahren. Flüchtlinge wiederum stoßen auf umfassendes Aufklärungs- und Unterstützungsmaterial, teils in vielen Sprachen, sei es Englisch, Albanisch oder Farsi. Links führen zu ganzen Informationspaketen, zu einem Clip, der das Anhörungsverfahren des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) schildert, oder zu Facebook-Seiten wie "Afghan Refugees" oder "Die Probleme der Syrer in Deutschland".

Wer die Ehrenamtlichen in Geretsried unterstützen möchte - und darauf hofft Suzan Jarrar sehr -, kann sich unter dem Menüpunkt "Helfergruppen" ein Bild davon machen, was konkret geleistet wird. Alle Ansprechpartner sind mit Telefonnummern oder Mail-Adressen aufgelistet. Die 15 Untergruppen, von "Erstkontakt" über "Familienbetreuung" und "Sachspenden" bis zu "Arbeit und Soziales" sowie "Technik und EDV", werden erläutert. Dass all diese Tätigkeiten nicht nur eine starke ehrenamtliche Leistung sind, sondern offenkundig auch viel Freude bereiten, sieht man in der "Galerie". Dort erinnern Fotos an eine Adventsfeier mit Asylsuchenden, zeigen die Schwimmergruppe, das Fastenbrechen auf einem Bauernhof, die Helferinnen der "Kleiderkammer" oder die Kinderbetreuung. Auf allen Aufnahmen sieht man freundliche und fröhliche Gesichter.

Im Geretsrieder Stadtgebiet sind nach Auskunft des Landratsamts aktuell 106 Asylsuchende dezentral untergebracht, dazu 66 im Container am Robert-Schumann-Weg und 72 in der Filigran-Halle an der Blumenstraße. In dieser Halle ist noch Platz für gut hundert Personen, und am Schulzentrum stehen zwei neu errichtete Holzgebäude für etwa 250 Menschen. Akut wird dies zwar nicht gebraucht, die zuständigen Fachleute im Landratsamt halten es aber für geboten, für alle Fälle vorbereitet zu sein.

www.asyl-geretsried.de

© SZ vom 06.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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