Geretsried:Erste Wahl

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Die Stadt Geretsried bereitet ihren künftigen Jugendrat vor. Die Zielgruppe soll bald Post bekommen.

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

"The Voice of Geretsried": Dabei handelt es sich nicht um eine städtische Adaption des bekannten TV-Gesangswettbewerbs, sondern um den Slogan für den Jugendrat, den sich Geretsried derzeit schafft. In Geretsried-Blau auf weißem Grund steht er auf dem Plakat, das Bürgermeister Michael Müller, Jugendreferentin Heidi Dodenhöft und Stadtjugendpflegerin Sonja Schütz am Dienstag im Rathaus vorgestellt haben. Sobald kommende Woche 1700 Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren Post erhalten haben, läuft die Nominierungsphase an, danach werden die Wahlplakate mit den nominierten Jugendlichen gedruckt. Vom 15. April an folgt die Wahlphase, die am 29. April endet - und am 30. April wird schließlich das Ergebnis bekanntgegeben, in einem offiziellen Wahlabend mit Müller.

Das Prozedere ähnelt ganz bewusst einer Wahl für den Stadtrat oder den Bundestag: Die Jugendlichen sollen auf diese Weise mit dem Thema Politik vertraut gemacht werden. Die Teilnahme am Jugendrat wertet Dodenhöft als "Prädikat für den späteren Arbeitgeber": Das Engagement im Jugendrat mache sich besonders gut im Lebenslauf. Trotzdem sei nicht abzuschätzen, wie viele Jugendliche sich tatsächlich beteiligen werden. An engagierten Jugendlichen mangele es in Geretsried zwar nicht, doch die seien meist bereits in Vereinen eingebunden, sagte Dodenhöft. Um auch andere Jugendliche ins Boot zu holen, hofft sie, dass die Lehrer der Geretsrieder Schulen das Thema im Unterricht behandeln und Jugendliche ansprechen. Weil an den Schulen auch viele Schüler aus Nachbarkommunen sind, die sich so ein Gremium auch in ihren Gemeinden wünschen könnten, wäre es möglich, dass sich das Konzept auf diese Weise ausbreitet. "Das würde mich stolz machen, wenn Geretsried da Vorreiter wäre", sagte Dodenhöft.

Der Jugendrat bekommt von der Stadt ein Budget in Höhe von 5000 Euro zur Verfügung gestellt. Am Anfang wolle man mit überschaubaren Projekten beginnen. Darüber, dass der Jugendbeirat im Frühjahr 2014 aufgelöst worden war, hatte es unter den dem Beirat angehörigen Jugendlichen große Enttäuschung gegeben; der neue Jugendrat soll nun einen würdigen Ersatz bieten.

© SZ vom 26.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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