Für Familien und Senioren:20 günstige Mietwohnungen

Lesezeit: 1 min

Kochel baut auf dem Areal des ehemaligen Verstärkeramtes

Von Petra Schneider, Kochel am See

Auf dem Gelände des ehemaligen Verstärkeramtes will die Gemeinde 20 bezahlbare Mietwohnungen bauen. Eine davon ist für Obdachlose gedacht. Wie viele wohnungslose Menschen dort unterkommen könnten, stehe noch nicht fest, sagt die Geschäftsleiterin der Gemeinde, Nicole Lutterer. Die einzelnen Zimmer dieses Quartiers könnten mehrfach belegt werden, um bei Bedarf mehr Kapazitäten zu schaffen. Der Bebauungsplan, der eine "flächenschonende Ausweisung von Bauflächen" zum Ziel habe, wurde vom Gemeinderat einstimmig gebilligt.

Auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal, dessen Restflächen die Gemeinde erst im vorigen Jahr von der Telekom gekauft hat, soll das gelbe Gebäude abgerissen werden. Im Erdgeschoss wird der neue Bauhof mit Büro-, Sozialräumen und Werkstatt eingerichtet, der auf dem jetzigen Standort nicht erweitert werden kann. Zudem sind nach Süden hin noch Räume vorgesehen, die von Vereinen genutzt werden könnten. Im ersten, zweiten und dritten Obergeschoss sollen 16 Wohnungen entstehen, welche die Gemeinde zu günstigen Mieten vergeben will. Sie sollen voraussichtlich in sechs verschiedenen Größen zwischen 47 und 86 Quadratmetern gebaut werden und für verschiedene Nutzergruppen, für junge Familien ebenso wie für ältere Paare, geeignet sein.

Zum Schutz vor Lärm-Emissionen, "die unweigerlich vom Bauhof ausgehen werden", wie Bürgermeister Thomas Holz (CSU) kürzlich in der Bürgerversammlung sagte, sollen die Wohnungen nach hinten versetzt und nach Westen ausgerichtet werden. In Richtung Osten ist die Erschließung eines Großteils der Wohnungen über einen Laubengang vorgesehen.

Das kleine Gebäude auf dem Areal muss stehen bleiben, weil die Telekom dort große Teile angemietet hat. Um auf dem Gelände möglichst viel Wohnraum zu schaffen, will die Gemeinde dort eine Etage aufstocken und weitere vier bis fünf Wohnungen schaffen. Für die benötigten Stellplätze wird eine große Tiefgarage gebaut. Genaue Kostenschätzungen liegen noch nicht vor, im Haushalt ist für das Projekt heuer eine Million Euro eingestellt. Die Kosten werden mit Mitteln aus dem Wohnraumförderprogramm bezuschusst; für den Grundstückskauf, den Abriss und die Wohnungen erhält die Gemeinde 30 Prozent Förderung, für 60 Prozent ein zinsgünstiges Darlehen. Derzeit wird ein Immissionsgutachten erstellt, um sicherzustellen, dass für die benachbarte Hofstelle keine Einschränkungen durch den Neubau entstehen. Bürgermeister Holz rechnet mit einer Baugenehmigung noch im ersten Halbjahr.

© SZ vom 27.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: