Förderprogramm:Neue Wohnungen an der Osterleite

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Bad Tölz baut 18 günstige Apartments und einen Spielplatz

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

An der Osterleite möchte die Stadt Bad Tölz erschwingliche Wohnungen bauen. Auf einem Grundstück unweit der Gasthauses "Papas Kesselhaus" sollen drei Häuser entstehen, die über Laubengänge miteinander verbunden sind und jeweils sechs Ein- bis Drei-Zimmer-Domizile beherbergen. Die Kosten für den Grunderwerb und den Bau werden vom Freistaat aus dem Kommunalen Wohnraumförderprogramm bezuschusst. Die Stadt selbst muss unterm Strich circa 1,8 Millionen Euro für den Neubau aufbringen, die über einen Kredit bei der Bayern-Labo der Bayerischen Landesbank finanziert werden sollen. "Geplant ist, nächstes Jahr zu bauen", kündigte Bettina Faßbender vom Liegenschaftsamt im Haupt-und Finanzausschuss des Stadtrats an.

Den Kauf des rund 3650 Quadratmeter großen Areals taxierte Faßbender mit etwa 1,7 Millionen Euro, die reinen Baukosten auf um die drei Millionen. Die dürften vermutlich nicht ganz reichen, da obendrein eine Hebeanlage und ein Aufzug für die Abwasserbeseitigung notwendig sind. Dieser Kanalanschluss sei "noch nicht eingepreist", sagte Faßbender. Vorgesehen ist auch ein Kinderspielplatz. Die Wohnanlage soll an das Fernwärmenetz der Tölzer Stadtwerke angeschlossen werden, die ihren Sitz ganz in der Nähe am Fuß der Osterleite haben.

Stadtrat Franz Meyer-Schwendner (Grüne) forderte eine Photovoltaikanlage für die Neubauten, was sich angesichts der Hanglage geradezu anbiete. "Wenn man es dort nicht macht, dann weiß ich wirklich nicht, wo", meinte er. Daran sei nicht gedacht, erwiderte Faßbender - "weil die Versorgung über Fernwärme kommt". Zumindest ein Haus könne aber doch ein Solardach bekommen, beharrte Meyer-Schwendner. Dies müsste nach dem Dafürhalten von Bürgermeister Josef Janker (CSU) erst mal genau durchgerechnet werden. "Vielleicht kann man ja nach zehn Jahren nachrüsten."

Die neuen Wohnhäuser sollen barrierefrei sein, was Stadträtin Ulrike Bomhard (FWG) nicht genügt. Sie forderte, die drei Gebäude so zu gestalten, dass dort auch Rollstuhlfahrer leben können. Wenigstens aber sollte dies für eine Wohnung gelten. Faßbender zufolge ist das allerdings kaum vorstellbar. "Dann müsste man die ganze Kubatur anders machen", sagte sie. Unter anderem deshalb, weil dann auch größere Bäder eingebaut werden müssen. Janker verwies darauf, dass solche Wohnungen nach dem Auszug eines Mieters wieder für einen Rollstuhlfahrer vorgehalten werden müssen. In den vergangenen Jahren aber "haben wir da gar keinen Bedarf gehabt", teilte er mit. Und im Übrigen geben es in Tölz ja auch Seniorenheime.

Eine kurze Debatte entspann sich auch über die Nähe zum Kesselhaus, im dem Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Meyer-Schwendner wollte wissen, wie es mit dem Emissionsschutz aussehe. Schließlich wäre es schade, wenn man den Kulturbetrieb dort wegen der neuen Nachbarn einschränken würde. "Das Kesselhaus ist ein Faktor, deshalb sollte man überlegen, ob man nicht freiwillig mehr macht". Eine hohe Lärmwand zwischen den Wohnhäusern und dem Kesselhaus ist laut Christian Fürstberger jedoch nicht geplant. Das würde den günstigen Wohnraum wieder kostspieliger machen, sagte der Bauamtsleiter. Bei dem Areal handle es sich um ein Mischgebiet, dementsprechend würden auch die Emissionen geprüft. Bürgermeister Janker erklärte, dass es für die Gebäude ob der Hanglage an der Osterleite auf einer Seite automatisch einen Lärmschutz gebe.

© SZ vom 26.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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