Familien soll geholfen werden:"Maximaler Wohnraum"

Lesezeit: 2 min

Dietramszell baut das alte Schulhaus Linden um

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Gemeinde Dietramszell will das alte Schulhaus in Linden sanieren und dort bezahlbaren Wohnraum schaffen. Bereits im September wurde beschlossen, die Kindergartengruppe, die derzeit im Erdgeschoss untergebracht ist, in einen Anbau an den bestehenden Kindergarten auszulagern. Neue Pläne sehen vor, auch den Schießstand der Schützen, der bisher im Obergeschoss liegt, dorthin zu verlegen. Das alte Schulhaus soll so zu einem reinen Wohnhaus werden. "Je mehr Wohnraum, umso höher die Förderung", sagte Planer Robert Illner am Dienstag im Gemeinderat.

Durch einen neuen Anbau an den Kindergarten könnten auch die Betreuungsplätze aufgestockt werden, allerdings nur geringfügig: von 45 auf 50 Plätze. Nach Ansicht von Kindergartenleiterin Brigitte Knittel-Stadler würden diese wegen steigender Geburtenzahlen dringend gebraucht.

Illner schlug vor, den Schießstand in die neuen Kellerräume des in Hanglage befindlichen Kindergartenanbaus zu verlegen. Alternativ sollen die Räume als Mehrzweck- und Personalräume sowie für die Mittagsbetreuung des Kindergartens genutzt werden. Im Gemeinderat überwogen Wortmeldung zugunsten einer Doppelnutzung, weil die Schützen den Schießstand nur einmal wöchentlich nutzten und die Räume in der übrigen Zeit für den Kindergarten zur Verfügung gestellt werden könnten. Illner dämpfte diese Erwartungen: Ein Kindergarten dürfe keinen Zugang zu anderen Räumlichkeiten haben, weshalb er keine Verbindungstür eingeplant habe. Die Gemeinde will den "Masterplan" nun bei der Regierung von Oberbayern einreichen, um Fördermöglichkeiten abzuklären - auch im Hinblick auf den Schießstand, der sich negativ auf mögliche Zuschüsse auswirken könne.

Im alten Schulhaus in Linden soll nach Illners Plänen "maximaler Wohnraum" geschaffen werden: Im Erdgeschoss könnte eine 145 Quadratmeter große Wohnung mit zwei Kinderzimmern entstehen, die den "hohen Bedarf für sozial schwache Familien" abfedern könnte. Im Ober- und im Dachgeschoss sind drei Wohnungen mit Flächen zwischen 58 und 80 Quadratmetern geplant. Bis zu 30 Prozent Wohnbauförderung sind laut Illner möglich; damit verbliebe von den Gesamtkosten von 825 000 Euro für die entstehende, knapp 400 Quadratmeter große Wohnfläche ein Eigenanteil von 577 000 für die Gemeinde, der über ein zinsloses Darlehen finanziert werden könnte. Die Kosten für den Anbau bezifferte Illner mit 1,4 Millionen. Eingeschlossen ist eine neue Heizung, welche die Ölheizung, die wieder defekt sei, ersetzen soll. Nach Abzug einer Förderung von 80 Prozent müsste die Gemeinde 280 000 Euro bezahlen. Illner rechnete die Gesamtinvestition für den Umbau des alten Schulhauses und den neuen Anbau am Kindergarten vor: 2,2 Millionen abzüglich einer Fördersumme von 1,4 Millionen macht einen Eigenanteil für die Gemeinde von 857 000 Euro.

© SZ vom 17.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK