Eurasburg:Sozialwohnungen bleiben Streitpunkt

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Marcus Fichtner (GWV) wohnt im Eurasburger Ortsteil Bruggen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Zwist um den kommunalen Sozialwohnungsbau in Bruggen bleibt vorerst ungelöst. Im Gemeinderat fiel am Dienstag ein alternativer Planungsentwurf für ein Einzelgebäude mit acht Wohneinheiten durch. Vielen Gemeinderäten und den Anwohnern sind die Planungen im abgeschiedenen Ortsteil am Loisach-Isar-Kanal zu wuchtig. In den Einfamilienhäusern am Uferweg leben weniger als 20 Menschen. Nun beschlossen die Gemeinderäte, zur ursprünglichen Planung zurückzukehren. Statt einem Einzelgebäude sollen jetzt doch wieder zwei Häuser gebaut werden. Die Architektin soll allerdings eine kleinere Version erarbeiten.

Ganz infrage stellte Marcus Fichtner (GWV), selbst Anwohner in Bruggen, den Bau bezahlbarer Wohnungen in der Kommune. "Wir haben keine große Not", sagte er. In der Gemeinde seien Wohnungen jeglicher Couleur auf dem Markt. Der Bau sei immer noch ein "Monstrum".

Um alle acht Wohneinheiten nach dem Alternativentwurf in nur einem Gebäude unterzubringen, hätte es 2,50 Meter höher sein müssen als die bisher geplanten Häuser. Dafür wäre der Bau mit 21 Metern etwas kürzer ausgefallen. Doch die Mehrheit im Gremium störte sich an dem aus ihrer Sicht noch einmal monströseren Vorschlag. Viele hielten die Planungen mit zwei Häusern eindeutig für gefälliger.

Von der Verwaltung verlangte Hans Urban (Grüne), einen Kostenrahmen aufzustellen. Aus seiner Sicht könne die Kommune die geschätzten 2,1 Millionen Euro für den Bau nicht leisten. Er schlage ein einfaches Gebäudes ohne Kellergeschoss vor. In den ersten Stock könne man auch über die Hangseite kommen. So brauche man keinen Aufzug. Sonst fürchte er für Projekte wie den Radweg nach Baierlach oder das Sportzentrum den Todesstoß. Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) widersprach. Die Kommune könne sich das Vorhaben sehr wohl leisten. Der Bedarf für bezahlbare Wohnungen gebe es. Dem pflichtete Klaus Koch (Grüne) bei. Der von München ausgehende Wohnungsdruck steige.

© SZ vom 18.01.2018 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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