Eurasburg:Nach dem Brunnen ein Café

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Für die Hauptstraße gibt es neue Pläne.

Wenn man vom Rathaus kommt, sei man immer klüger, heißt es. In Eurasburg ist man in Zukunft vielleicht auch ein bisschen entspannter als bisher, denn dort ist die Gemeindeverwaltung mit erheblichem finanziellem Aufwand erweitert und umgestaltet worden, sodass sich die zunehmenden Aufgabenbereiche, die in den vergangenen Jahren den Kommunen und damit auch der Gemeinde Eurasburg zugewachsen sind, einfacher und mit weniger Nervenaufwand bewältigen lassen. Nicht nur für die Eurasburger, sondern auch für die gewachsene Zahl an Rathaus-Angestellten, die heute beispielsweise Passangelegenheit zu erledigen haben - früher eine Aufgabe des Landratsamtes. Am Samstag hatten die Ortsbürger Gelegenheit, die Resultate dieser Anstrengungen bei einem Tag der offenen Tür zu inspizieren, Bauamts- und Geschäftsleiter Günther Eidenschink führte die vielen interessierten Besucher im Stundentakt gruppenweise durchs Rathaus - es war ein Andrang, für den die neuen Räume denn freilich doch nicht ausgelegt sind. Man habe die Umbauarbeiten, die im Februar 2015 begonnen und im Januar 2016 abgeschlossen wurden, wirklich auf das Notwendigste beschränkt, versicherte Eidenschink. Mit 1,25 Millionen Euro schlug das Vorhaben am Ende dann doch zu Buche, etwa zehn Prozent mehr als veranschlagt.

Das Eurasburger Rathaus wurde innen komplett umgestaltet. (Foto: Hartmut Pöstges)

Kostenträchtig war insbesondere der Einbau eines Aufzugs samt kompletter Umrüstung des gesamten Gebäudes auf behindertengerechten, barrierefreien Besucherverkehr sowie die Umsetzung der brandschutzrechtlichen Vorgaben durch einen zweiten Fluchtweg. Zusätzlicher Platz geschaffen wurde durch die Nutzung der Vereinsräume im Keller, wo bislang insbesondere die Schützen beheimatet waren. Dort sind jetzt die Kasse, die Steuerstelle und das Personalwesen angesiedelt, außerdem die Registratur mit modernen Rollregalen und Technikräumen. Auf den jüngsten Stand der Technik wurde das Rathaus auch durch eine energetische Ertüchtigung gebracht. So sind Bauhof und Rathaus jetzt mit einer Fernwärmeleitung verbunden, das Verwaltungsgebäude kann per Wärmetauscher und Energiespeicher durch die Hackschnitzelanlage im Bauhof beheizt werden.

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(Foto: Hartmut Pöstges)

Durch den Einbau eines Aufzugs ist nun der Sitzungssaal unterm Dach barrierefrei zu erreichen.

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(Foto: Hartmut Pöstges)

Zum Tag der offenen Tür kamen viele Menschen,...

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(Foto: Hartmut Pöstges)

...worüber sich Bürgermeister Moritz Sappl freute.

Zu den energetischen Maßnahmen zählt auch eine 45-Kilowatt-Fotovoltaik-Anlage. Man benötige davon nur 20 Kilowatt, den Rest könne man einspeisen, erläuterte Eidenschink. "Wenn dauernd die Sonne scheinen würde, wären wir damit autark." Im oberen Geschoss bleibt alles weitgehend, wie es war, der große Saal unterm Dach ist weitgehend unverändert. Hier finden nicht nur die Gemeinderatssitzungen statt, hier können auch die Vereine ihre Treffen veranstalten, die Verköstigung ist durch eine Einbauküche möglich. Eidenschink lobte bei seinem Rundgang nicht nur die Flexibilität der Vereine - schließlich mussten sie etwas zurückstecken - sondern auch die Kooperationsbereitschaft der am Umbau beteiligten Firmen. Durch sie sei es möglich gewesen, die Belastungen beim Umbau auf niedrigstmöglichem Niveau zu halten.

Den Tag der offenen Tür nutzten die kommunalen Einrichtungen, sich und ihre Gerätschaften selber zu präsentieren: Die Feuerwehr stand da mit ihren Einsatzwagen neben dem First-Responder-Fahrzeug, der Bauhof war vertreten, das Klärwerk mit einer Mini-Ausstellung, ja sogar die kommunale Verkehrsüberwachung zeigte stolz ihre Kameras, die man ansonsten ja leider allzu schnell übersieht.

© SZ vom 25.10.2016 / cjk/brib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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