Eurasburg:Kloster und Gewerbe

Lesezeit: 2 min

Eurasburger sprechen wichtige Themen an

Von Christa Gebhardt, Eurasburg

Die Kernbotschaft, die Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) auf der Eurasburger Bürgerversammlung am Donnerstag im Gasthaus "Mühle" in Beuerberg den etwa 90 Anwesenden vorträgt, klingt stabil: Die Gemeinde, seit 2007 schuldenfrei, steht finanziell sicher da, kann trotz steigender Anforderungen wachsende Einnahmen verzeichnen. Somit, sagt Sappl, seien die notwendigen Investitionen gesichert. Den Haushalt hat der Gemeinderat am Dienstag verabschiedet (nebenstehender Bericht).

Die Ergebnisse der Klausurtagung des Gemeinderats vom September 2014 wurde bereits vor der Bürgerversammlung in einem "Meilensteinpapier" zusammen gefasst und auf der Homepage der Gemeinde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dabei gehe es, wie der Bürgermeister erläutert, außer um die Finanzen um die bekannten Eurasburger Themen Kloster Beuerberg, Rathausumbau, Turnhalle und Schulsport, ein fehlendes Gewerbegebiet, das auch zukünftig nicht kommen werde, weil dafür keine Fläche da sei, und die Zusammenarbeit des Gemeinderats.

Wichtiger Diskussionspunkt des Meilensteinpapiers und der Versammlung ist immer wieder die Zukunft des Klosters Beuerberg, das wegen baulicher und verwaltungstechnischer Probleme nicht vor dem nächsten Jahr wie vorher geplant Asylbewerber und Geflüchtete aufnehmen kann. Der stellvertretende Landrat Klaus Koch (Grüne), der für Landrat Josef Niedermaier gekommen war und selbst dem Eurasburger Gemeinderat angehört, bestärkte Sappl in seinem Anliegen zum Thema "Flüchtlinge in Beuerberg". Sappl warb um die Unterstützung der Bürger durch ehrenamtliches Engagement und ein friedliches Miteinander, Koch lieferte die realen Zahlen dazu, um, wie er sagte, so manchen Missverständnissen vorzubeugen. Aktuell seien 523 Asylbewerber und 69 sogenannte "Fehlbeleger" im Landkreis aufgenommen worden, das entspreche einem minimalen Prozentsatz der für Deutschland zugewiesenen Asylbewerber, die der Kreis zu versorgen habe.

Mit einem Taschengeld von 143 Euro und dem alltäglichen Bedarf von 183 Euro, insgesamt 326 Euro pro Monat, seien diese Menschen, die aus Notlagen nach Deutschland kämen, "tatsächlich nicht wirklich üppig" ausgestattet.

Hierzu gab es nur eine einzige drängende Frage des Beuerbergers Klaus Noll, der sich um seine bosnischen Handwerker sorgt, die nun von Abschiebung bedroht seien, obwohl sie seit vielen Jahren im Gemeindegebiet lebten, "feine Menschen und hervorragende Arbeiter" seien. Sappl bedauerte in seiner Antwort, dass hier die Gemeinde keinen Einfluss habe, da die Zuständigkeit auf staatlicher Ebene liege.

Klaus Huber aus Unterherrenhausen sagte zum Thema Breitbandausbau, im Gemeindegebiet herrsche ein echter Mangel. Auch Landwirte seien heute auf funktionierende Handy-und Internetverbindungen angewiesen. Sappl verwies auf die laufenden Verhandlungen mit mehreren Anbietern. Das Problem sei erkannt, könne aber nicht vor dem nächsten Jahr gelöst werden.

Huber und Marianne Sterzing brachten mit ihren Anfragen für Unterherrenhausen und Eurasburg das Thema "Raser und Tempo 30" in die Versammlung ein, wobei der Bürgermeister zusicherte, die Raser durch verstärkte "Recherchen" ausfindig zu machen.

Für die Anfrage von Franz Epp nach dem derzeitigen Stand eines Einheimischenmodells für Berg konnte Sappl Positives zusagen: Ein Dreizeiler an die Gemeinde würde genügen, um aktuelle Informationen zu erhalten. Konkrete Bauanträge aber dürften wohl erst im nächsten Jahr gestellt werden.

© SZ vom 18.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: