Eurasburg:Hochwasserschutz im Habichtgraben

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Wasserwirtschaftsamt präsentiert Lösungsmöglichkeit

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Der Wildbach im Habichtgraben durch Lengenwies tritt immer wieder über die Ufer. Jetzt stehen die jahrelangen Planungen zum Hochwasserschutz vor einer entscheidenden Phase. Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim will die wasserrechtliche Genehmigung beantragen. Im Eurasburger Gemeinderat stellte Florian Barnerssoi vom Büro SKI die mögliche Lösung vor. Es gehe darum, die Abflussgeschwindigkeit zu erhöhen, sagte er.

Der Gewässerlauf soll nun im Ortsbereich begradigt und teils vertieft werden. Auf der Bachsole sollen Holzbohlen verlegt werden, über die das Wasser laut Barnerssoi bei starker Strömung schnell abfließen kann. Das betreffe auch einen renaturierten Abschnitt, der den Abfluss verlangsame. Die befestigte Uferböschung werde schräger und einheitlich gestaltet werden. "Der Hochwasserschutz funktioniert nur ohne Ecken und Kanten", sagte er. Nur der untere Bereich an der Mündung bleibe unverändert.

Eine leichte Konstruktion aus Stahl-Fachwerk soll die alte Eisenbahnbrücke, die den Geh- und Radweg über den Habichtgraben führt, ersetzen. Für den Neubau hatte die Kommune gekämpft. Ursprünglich wollte das Wasserwirtschaftsamt die frühere Betonbrücke abreißen. Der Radweg sollte ebenerdig durch den Habichtgraben führen und über eine kleine Brücke den Bach überqueren. Dieses Auf und Ab war aber auf Kritik gestoßen.

Die Maßnahmen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes kosten 1,1 Millionen Euro. Jeweils die Hälfte ist laut Barnerssoi für den Gewässerausbau und den Brückenneubau zu bezahlen. 30 Prozent davon müsste die Gemeinde tragen.

Ob die Straße an der jetzigen Eisenbahnbrücke übersichtlicher werde, wollte Anlieger Hans Wohlfarter wissen. Laut Barnerssoi werde das auf jeden Fall so sein, weil der Rundbogen wegfalle. Der Anmerkung von Hans Urban (Grüne), dass durch die versiegelte Fläche der Garmischer Autobahn mehr Wasser in Richtung Habichtgraben fließe, trat er entgegen. Die Autobahn leite nicht mehr Wasser ein, entgegnete Barnerssoi. Fragen nach dem Baubeginn ließ er offen. Das hänge etwa davon ab, ob Anwohner klagten.

© SZ vom 08.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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