Eurasburg:Gut drei Millionen für Investitionen

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Das Eurasburger Rathaus wird momentan umgebaut. Die Arbeiten kosten in diesem Jahr etwa eine Million Euro. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Das meiste Geld fließt in den Straßen- und Radwegbau. Gemeinde ist schuldenfrei

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Der Eurasburger Haushalt für 2015 erreicht fast das Rekordniveau des Vorjahres. Mit rund 10,4 Millionen Euro liegt das Gesamtvolumen nur 86 000 Euro unter dem Wert von 2014. Während sich der Verwaltungshaushalt jedoch um knapp 500000 Euro auf 7,2 Millionen Euro erhöht, sind im Vermögenshaushalt 3,1 Millionen Euro für Investitionen eingeplant, rund 563 000 Euro weniger als im Vorjahr.

Der Gemeinderat hat den Haushaltsplan am Dienstag einstimmig gebilligt. Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) sprach auf Nachfrage von einem soliden Haushalt. Die Steuerkraft sank vom Vorjahresrekordniveau um 8,4 Euro auf nun 878,19 Euro pro Einwohner. Der Rückgang kam zustande, weil Eurasburg im Jahr 2014 keine Schlüsselzuweisungen bekam. Die Gemeinde bleibt auch in diesem Jahr wie schon seit 2007 schuldenfrei.

Unter anderem wurde je eine Stelle im Haupt- und im Bauamt neu geschaffen. So erhöhen sich die Personalausgaben um 186 000 Euro auf 1,75 Millionen Euro. Der Unterhalt für die Gemeindestraßen und das Kanalnetz steigt um 139 000 Euro beziehungsweise 99 000 Euro gegenüber dem Vorjahr. 2015 muss Eurasburg rund zwei Millionen Euro an Kreisumlage überweisen. Erwartet werden 1,1 Millionen Euro an Gewerbesteuer sowie 2,9 Millionen Euro an Einkommenssteuereinnahmen. 471 000 Euro kann die Gemeinde vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt zuführen.

Insgesamt 3,1 Millionen Euro investiert Eurasburg in diesem Jahr. Etwas über eine Million Euro fließen in Hochbaumaßnahmen für das Rathaus. Knapp 1,3 Millionen Euro sind für den Straßenbau vorgesehen. Eurasburg muss noch 461 000 Euro für den bereits gebauten Radweg von Beuerberg nach Penzberg bezahlen. Der Ausbau der Straße Weiherweise soll 350 000 Euro kosten. Im Abwasserbereich investiert die Kommune 129 000 Euro. Um die Investitionen zu finanzieren, entnimmt Eurasburg rund zwei Millionen Euro aus den Rücklagen. Ende 2014 hatte die Gemeinde fünf Millionen Euro auf der hohen Kante.

Zusätzlich zum Haushalt muss die Kämmerei auch immer ein Investitionsprogramm erstellen. Mit ihrem Antrag, das für die Haushaltsjahre 2016 bis 2018 zu ändern, sind die Grünen im Gemeinderat gescheitert. Nur die drei Gemeinderäte der Grünen, Petra Epp, Klaus Koch und Hans Urban votierten dafür. Für das Jahr 2017 sind in dem Programm 1,5 Millionen Euro vorgesehen, um das Beuerberger Schulhaus umzubauen. Grund sind die Pläne, beide Schulstandort in Beuerberg zu konzentrieren. Die Verwaltung soll prüfen, was das kostet. Die Grünen forderten je 250 000 Euro in den Jahren 2016 und 2017 für die energetische Sanierung des Beuerberger Schulhauses einzustellen. Mehr Geld und früher wollten sie für den Radweg nach Baierlach veranschlagt sehen.

Den Grünen sei es darum gegangen, dass zunächst Vorhaben finanziert würden, die bereits beschlossen seien, erst danach diejenigen, welche die Kommune auf der Agenda habe, sagte Koch auf Nachfrage. Zudem hätten die Grünen darauf schauen wollen, dass die Kommune nicht zu schnell Rücklagen aufbrauche. So sind für den Radweg nach Baierlach erst 2018 Finanzmittel von 300 000 Euro eingeplant, ein Jahr später als das für den Schulhausumbau. Laut Koch ist der Radweg aber längst beschlossen, während die Schulzusammenlegung nur Ergebnis einer Klausurtagung von 2014 ist.

Ebenfalls keine Mehrheit fand die Anregung der Grünen, die Zuschüsse von jeweils 6000 Euro in den Jahren 2016 bis 2018 für energetische Investitionen auf jeweils 10 000 Euro zu erhöhen. Im Investitionsprogramm verbleiben auch 100 000 Euro im Jahr 2018 für das Schulhaus Eurasburg. Die Grünen wollten dafür kein Geld einplanen, da das Haus schon energetisch saniert ist. Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) verwies auf die Idee, das Schulhaus in Eurasburg zum Bürgerhaus umzugestalten, wenn die Schulstandorte zusammengelegt werden. Dafür brauche man Geld, etwa um die Toiletten von Kinder- auf Erwachsenengröße umzubauen, sagte er.

© SZ vom 18.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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